Tarifverhandlungen

MB fordert sechs Prozent mehr Gehalt für Uni-Ärzte

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund fordert sechs Prozent mehr Gehalt und planbare Freizeit für die Ärzte in 23 Universitätskliniken.

Von Anno Fricke Veröffentlicht:
Mehr Geld für verschiedenen Lohnelemente und Regelungen zur Höchstarbeitszeit stehen im Fokus der neuen Tarifvorschläge.

Mehr Geld für verschiedenen Lohnelemente und Regelungen zur Höchstarbeitszeit stehen im Fokus der neuen Tarifvorschläge.

© adrian_ilie825 / stock.adobe.com

Berlin. Der Marburger Bund (MB) geht mit der Forderung nach einem Gehaltsplus von sechs Prozent für die rund 20 000 Ärzte an 23 Universitätskliniken in die Tarifverhandlungen mit den Ländern. Zudem solle es nach Berufserfahrung gestaffelte zusätzliche Gehaltsstufen geben.

MB-Chef Rudolf Henke kündigte am Dienstag in Berlin an, dass der MB trotz des Grundsatzes der Tarifeinheit „mit allem verfügbaren Nachdruck“ das Recht auf eigenständige Tarifvertragsgestaltung verteidigen werde. Von den Ländern verlange er Rechtssicherheit und ein klares Bekenntnis zu dem mit den Ärzten geschlossenen Tarifvertrag.

Weitere Lohnelemente sollen Zuschläge für Überstunden (15 Prozent), für Nachtarbeit (25 bis 40 Prozent), für Samstags- und Sonntagsarbeit (25 Prozent) sowie für Feiertagsarbeit zwischen 35 Prozent (Heiligabend und Silvester) und 135 Prozent (Pfingst- und Ostersonntag ohne Freizeitausgleich) sein.

Basis des neuen Tarifvertrages, über den ab 6. November in Hannover mit dem niedersächsischen Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) verhandelt werden soll, ist die Forderung nach einer „automatisierten und manipulationsfreien“ Erfassung der ärztlichen Arbeitszeit.

„Die Vorgaben des Tarifvertrages müssen dringend geschärft werden, auch um der aktuellen Rechtssprechung des Europäischen Gerichtshofes Genüge zu tun“, sagte MB-Chef Henke. Danach müssen alle EU-Staaten „ein System einrichten, mit dem die tägliche Arbeitszeit in Kliniken und Arztpraxen gemessen werden kann“. Zur Begründung verwiesen die Richter auf „das Grundrecht eines jeden Arbeitnehmers auf eine Begrenzung der Höchstarbeitszeit und auf tägliche und wöchentliche Ruhezeiten“.

Der MB fordert nun eine Begrenzung der Bereitschaftsdienste. Im Laufe eines Quartals solle künftig im Durchschnitt nur viermal monatlich und in der einzelnen Kalenderwoche nur zweimal Dienst angeordnet werden könne. Dienstpläne sollen sechs Wochen im Voraus feststehen.

Um den Ärzten mehr und besser planbare Freizeit gewähren zu können, sollten die Kliniken sie von überflüssigen Dokumentationspflichten entlasten, sagte Henke. Weitere Zeitreserven ließen sich heben, wenn Krankenhäuser nicht mehr alle Leistungen anbieten würden, um mehr DRG zu generieren. Eine Entschlackung der Portfolios würde möglich, wenn die Länder ihren Verpflichtungen zur Investitionskostenfinanzierung nachkämen, sagte MB-Vize Dr. Andreas Botzlar.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxen beleben das Geschäft

Der richtige Standort für die Arztpraxis: Das ist wichtig

Große Datenbankanalyse

Schwindel als mögliches Warnsignal für Alzheimer

Lesetipps
Mann greift sich an die Brust.

© andranik123 / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?