Merkel

MDK-Prüfpraxis wird zum Prüffall

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BERLIN. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will die Bewilligungspraxis der gesetzlichen Krankenkassen auf den Prüfstand stellen. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) hatte im August mitgeteilt, dass Kassen jährlich in Hunderttausenden Fällen Zahlungen an ihre Versicherten für Krankengeld, Reha oder Hilfsmittel ablehnen.

Patientenberater hatten angegeben, es gebe mehr Beratungsfälle in dem Bereich. "Wir gehen solchen Vorwürfen nach", sagte Merkel am Dienstag im Bundestag.

Der MDK hatte kürzlich darauf hingewiesen, dass er 2012 rund 1,46 von 35 Millionen Fälle von Arbeitsunfähigkeit begutachtet habe - 100.000 weniger als noch 2011. In 230.000 Fällen (rund 16 Prozent) kamen die Gutachter zu dem Schluss, dass die Arbeitsunfähigkeit nicht fortgesetzt werden müsse. Diese Ergebnisse seien seit Jahren konstant, erklärte der MDK.

Am Sonntag hatte die Kanzlerin beim TV-Duell - gefragt nach der Ablehnung von Leistungen durch Kassen - noch erklärt, "im Großen und Ganzen" erhielten die Versicherten die Leistungen, die sie brauchen.

Sie deklarierte deren Beschwerden als "Einzelfälle" und verwies auf das Patientenrechtegesetz, das die Rechte der Versicherten gestärkt habe. (dpa/fst)

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