Kommunale Klinik

Marburger Bund fordert 5,9 Prozent mehr Gehalt

In Düsseldorf sind am Donnerstag die Tarifverhandlungen für die 55.000 Ärzte an kommunalen Kliniken gestartet. Die Arbeitgeber weisen die Forderung des Marburger Bundes zurück.

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DÜSSELDORF. Die Vertreter der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) sind in Düsseldorf zur ersten Runde der Tarifverhandlungen für die Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern zusammengekommen.

Der Marburger Bund fordert eine eine Gehaltserhöhung von 5,9 Prozent. Die Arbeitgeber halten diese Forderung für nicht finanzierbar.

MB-Vorsitzender Rudolf Henke sagte zum Auftakt: "Die kommunalen Krankenhäuser müssen sich ihrer Verantwortung für eine qualifizierte ärztliche Versorgung stellen. Die angestellten Ärztinnen und Ärzte wollen – wie alle anderen Arbeitnehmer auch - an der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung teilhaben und erwarten eine ihrer Leistung und ihrem Einsatz entsprechende Bezahlung der Arbeit." Personalmangel, Leistungsverdichtung und Mehrarbeit machten den Klinikärzten zunehmend zu schaffen. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit nähere sich der 60-Stunden-Marke.

Nach Berechnungen der Arbeitgeber würde eine solche Gehaltssteigerung Mehrkosten von 320 Millionen Euro pro Jahr verursachen. Das sei in keiner Weise darstellbar, sagte VKA-Verhandlungsführer Joachim Finklenburg. Die VKA will zudem die betriebliche Altersversorgung der Ärzte anpassen. Die Zusatzrenten müssten wegen der stetig steigenden Lebenserwartung länger gezahlt werden als ursprünglich kalkuliert. "Vor uns liegt noch ein schweres Stück Arbeit", so MB-Verhandlungsführer Rolf Lübke das Auftaktgespräch. Die Verhandlungen werden am 17. und 18. Oktober fortgesetzt.

Zuletzt hatten die Tarifparteien vor anderthalb Jahren eine zweistufige Gehaltserhöhung vereinbart. Die Gehälter stiegen in Folge dessen um insgesamt 4,1 Prozent.

(sts/chb)

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Kommentare
Thomas Georg Schätzler 23.09.201605:31 Uhr

Blamage für die Kassenärztliche Bundesvereinigung ( KBV )?

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen hat sich m. E. beim Nachfinanzierungsbedarf des "Orientierungs-Wertes" 2017 für die Niedergelassenen mit einer Umsatz-Steigerung von sage und schreibe 0,9 Prozent mal wieder bis auf die Knochen blamiert. Denn bei ca. 50 Prozent Kosten steigt der Orientierungswert nur um 0,45 Prozent in den Einnahmen-Ausgaben-Überschuss-Berechnungen. Gehaltszahlungen steigern dagegen direkt in voller Höhe das zu versteuernde Einkommen.

Mf + kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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