Mehr Kalorienbedarf? Gericht fordert dafür eine klare Diagnose

KASSEL (mwo). Hartz-IV-Empfängern, die aus gesundheitlichen Gründen besonders viel essen, sollten Ärzte wenn möglich eine entsprechende Krankheitsdiagnose bescheinigen.

Veröffentlicht:

Denn nur dann können die Langzeitarbeitslosen einen Mehrbedarfszuschlag beanspruchen, wie am Dienstag das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel entschied.

Im Streitfall hatte die Ärztin einer alleinstehenden Frau in Baden-Württemberg einen Bedarf von 2800 Kalorien täglich bescheinigt. Eine Krankheit als Ursache benannte sie aber nicht.

Gerichtsgutachter meinten zudem später, ihr Bedarf weiche nicht wesentlich von den bei Frauen üblichen 2000 Kalorien pro Tag ab. Und auch sie konnten keine Krankheit ausmachen, auf die ein erhöhter Kalorienbedarf zurückgehen könnte.

Laut Gesetz können Hartz-IV-Empfänger einen Mehrbedarfszuschlag beanspruchen, wenn sie "aus medizinischen Gründen" einer kostenaufwendigen Ernährung bedürfen. Solche Gründe müssen eine diagnostizierte Krankheit sein, stellte das BSG nun klar, etwa eine Stoffwechselstörung oder Morbus Crohn.

Az.: B 4 AS 100/10 R

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sommer- und Winterzeit

Neue Analyse: Zeitumstellung offenbar doch ohne kardiale Folgen

„ÄrzteTag“-Podcast

Dürfen Vertragsärzte Kassenpatienten Privattermine anbieten, Frau Vogtmeier?

Praxisübernahme

Wie es einer Kollegin nach dem ersten Jahr der Niederlassung geht

Lesetipps
Sie kommt relativ oft vor, wird aber oft übersehen: die kardiale autonome diabetische Neuropathie.

© Aleksandra Kuzmina / stock.adobe.com

Kardiale autonome diabetische Neuropathie

Das neuropathische Herz – ein Risiko

Eine Hand fängt 500-Euro-Geldscheine auf, die durch die Luft wirbeln.

© vegefox.com / stock.adobe.com

Vermögensforscher im Interview

Welche Eigenschaften helfen, reich zu werden