Niedersachsen

Mehr Patienten, aber kaum mehr Ärzte

Die Zahl der Behandlungsfälle ist in der KV um 1,6 Prozent gestiegen, Ärzte mussten mehr arbeiten.

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HANNOVER. Die Zahl der ambulanten Behandlungen in Niedersachsen wächst schneller als die Zahl der Ärzte. Das ist eines der Ergebnisse der Ärztestatistik 2016 der KV Niedersachsen (KVN).

Im vergangenen Jahr sind in Niedersachsen 56,5 Millionen Behandlungsfälle in Praxen von Vertragsärzten und -psychotherapeuten aufgelaufen. Das waren 885.700 mehr als im Vorjahr, ein Plus von 1,6 Prozent. Zwar stieg auch die Zahl der Ärzte und Psychotherapeuten um 65 auf 13.895 (2016) – aber damit nur um 0,45 Prozent. Mit anderen Worten, die Ärzte im Land arbeiten immer mehr.

"Die Zahl der Ärzte steigt, aber der Bedarf steigt schneller und ein Ende dieses Trends ist nicht in Sicht", kommentierte der KV-Vorstandsvorsitzende Mark Barjenbruch die Zahlen. Ursächlich sei vor allem der zunehmende Behandlungsbedarf in einer alternden Gesellschaft. "Die steigende Fallzahl macht deutlich, dass die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten die wachsenden Morbiditätslasten in unserer Gesellschaft zu tragen haben", so Barjenbruch. Allerdings werde hier nur ein Trend angedeutet. Denn ob die Fallzahlentwicklung eins zu eins den Bedarf abbildet, ist unklar, sagte KV-Sprecher Detlef Haffke.

Die steigenden Patientenzahlen hätten erhebliche Auswirkungen auf die medizinische Versorgung, sagte Dr. Jörg Berling, Hausarzt und KV-Vize. "Deutschland verfügt über eine auch im internationalen Vergleich hochwertige flächendeckende Gesundheitsversorgung. Um sie zu erhalten, muss es gelingen, den demografischen Wandel mit einem Strukturwandel in der Versorgung zu begleiten." (cben)

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