Rheinland-Pfalz

Ministerin will Klagewelle stoppen

Streit um Rechnungen: Bätzing-Lichtenthäler lädt Kassen und Kliniken zum Gespräch.

Veröffentlicht:

MAINZ. Die aktuelle Klagewelle bei den Sozialgerichten des Landes will die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) gerne mit einem Schlichtungsverfahren stoppen. Deshalb hat sie für den 29. November Krankenhäuser und Krankenkassen zu einem Runden Tisch eingeladen.

Mit dieser Einladung verbinde sie „den ernsthaften Wunsch, dass sich die Beteiligten in ihren Positionen einander annähern und vielleicht sogar eine außergerichtliche Einigung erzielen“, so Bätzing-Lichtenthäler. Die Ministerin fordert gleichzeitig die Bundesregierung auf, dem Beispiel von Rheinland-Pfalz zu folgen und mit Kassen und Kliniken gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Dafür wolle sie sich in einer Telefonkonferenz der Landesgesundheitsminister in dieser Woche einsetzen. Noch sei es dafür nicht zu spät. Nur ein gemeinsames Handeln von Bund und Ländern könne eine bundesweit geltende Einigung sicherstellen.

Die Sozialgerichte vieler Bundesländer werden seit Kurzem von Klagen der Krankenkassen gegen Kliniken lahmgelegt. Hintergrund sind zwei Urteile des Bundessozialgerichts zur Schlaganfallversorgung, die ein Mindestmerkmal für die Abrechnung der Schlaganfallversorgung nachträglich neu definieren (wir berichteten).

Eine kurzfristig mit Änderungsanträgen zum Pflegepersonalstärkungsgesetz initiierte und beschlossene Verkürzung der Verjährungsfrist von vier auf zwei Jahre sieht eine kurze Stichtagsregelung für Vergütungsansprüche und Rückforderungsansprüche der Krankenhäuser vor.

Die Folge: In allen Bundesländern reichen die Krankenkassen massenhaft Klagen ein, da sie befürchten, dass potenzielle Rückforderungsansprüche sonst verjähren könnten. In Rheinland-Pfalz sind in den vergangenen Wochen 15 000 Klagen eingegangen, in Bayern 14.000 Klagen, Nordrhein-Westfalen meldet einen Mehreingang 10.000 Klagen. (chb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesundheitskosten für Bürgergeldbezieher

Krankenkassen gehen gegen die chronische Zechprellerei des Bundes vor

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Der positive Jahresrückblick

Diese guten Nachrichten gab es 2025 im Gesundheitswesen

Nachbeobachtung über 20 Jahre

Benigne Multiple Sklerose bleibt wohl meist langfristig stabil

Lesetipps
Eine Person hält drei Figuren in den Händen

© Suriyo/stock.adobe.com

Man kann nicht nicht führen

Mitarbeiterführung in der Arztpraxis: Tipps für Praxisinhaber