Geplantes Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit

Ministerium will mehr Kooperation zwischen RKI und BZgA

Was plant das Bundesgesundheitsministerium in Bezug auf das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit? Auch der Gesundheitsausschuss ist nach einer Sitzung mit Staatssekretär Franke nicht schlauer. Erlasse scheinen kein Thema mehr zu sein.

Veröffentlicht:

Berlin. Nach einer nichtöffentlichen Sitzung des Gesundheitsausschusses ist nur so viel gewiss: Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) will Teile des geplanten, aber noch lange nicht verabschiedeten „Gesetzes zur Stärkung der öffentlichen Gesundheit“ noch vor den Neuwahlen irgendwie umsetzen. Eine Errichtung des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) per Erlass ist aber offenbar kein Thema.

Nachdem das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet hatte, dass im BMG geprüft werde, ob das BIÖG am Gesetzgeber vorbei per Erlass errichtet werden könne, wollte der Gesundheitsausschuss dazu am Mittwoch mehr wissen. Zum Gespräch war den Angaben zufolge der parlamentarische Staatssekretär Edgar Franke (SPD) geladen worden.

Keine konkreten Aussagen

Der aber, so monierte danach Tino Sorge, gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion, habe sich zu keinen konkreten Aussagen hinreißen lassen und sich in Allgemeinplätzen verloren. Von einem Erlass sei aber keine Rede mehr gewesen. „Kooperationsverträge zwischen RKI (Robert Koch-Institut, d. Red.) und BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, d. Red.) scheinen das Gebot der Stunde“, sagte Sorge der Ärzte Zeitung.

Für die Belegschaften von RKI und BZgA bedeute dies weitere Unsicherheit über ihre Zukunft. „Zumindest dies wurde offen zugegeben“, so Sorge.

„Offenbar weiß wirklich nur Karl Lauterbach selber, ob und wie er sein Prestigeprojekt (...) über das Ampel-Aus retten will, zusätzliche Haushaltsmittel sind keine vorgesehen“, berichtete Tino Sorge. Nach Angaben des Unionspolitikers sagte Franke im Gesundheitsausschuss, dass auch er nur darüber spekulieren könne, was in der Hausleitung des BMG politisch erwogen werde.

Laut dem Staatsrechtler Professor Joachim Wieland aus Speyer ist es nicht möglich, das BIÖG per Erlass und ohne Bundesgesetz zu errichten. Auch die Übertragung von Aufgaben vom RKI auf die BZgA sei auf dem Verwaltungsweg unzulässig. (juk)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sparanstrengungen in der GKV

MEZIS: Politik muss Pharmaunternehmen mehr in die Pflicht nehmen

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Pharmakokinetik von Rezafungin bei einer Dosierung von 400mg, gefolgt von 200mg einmal wöchentlich

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [10]

Invasive Candida-Infektionen

Modernes Echinocandin – optimierte Eigenschaften und klinische Vorteile

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Mundipharma Deutschland GmbH & Co. KG, Frankfurt/Main

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an