Mehr Geld für Kliniken

NRW stockt Investitionsförderung auf

Nordrhein-Westfalen stockt die Investitionsförderung 2019 um mehr als 100 Millionen Euro auf. Das reicht den Kliniken aber nicht.

Veröffentlicht:

KÖLN. Im Haushalt von Nordrhein-Westfalen stehen im kommenden Jahr knapp 1,2 Milliarden Euro für den Bereich Gesundheit zur Verfügung, das sind 130,3 Millionen Euro mehr als im Haushalt für 2018.

„Der Haushalt 2019 setzt ein klares Signal: Wir möchten eine qualitativ hochwertige Pflege, eine flächendeckende gute Versorgung der Menschen im Land und eine zukunftsfähige Krankenhauslandschaft“, sagte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).

Die Krankenhausförderung erhöht sich um 101,5 Millionen Euro auf rund 721,2 Millionen Euro. Sie verzeichnet damit – gemeinsam mit dem Bereich „Pflege, Alter, demografische Entwicklung“ – die größte Steigerung. Das zeigt nach Angaben des Ministeriums, wie wichtig diese beiden politischen Handlungsfelder in dieser Legislaturperiode sind.

Nach Angaben des Ministeriums sind bis Ende September 564 Millionen Euro für die Krankenhausförderung ausgegeben worden, die eingeplanten 620 Millionen Euro würden bis Jahresende voll ausgezahlt.

Von der Klinikförderung 2019 fließen 66 Millionen Euro in die Einzelförderung von Investitionen. 95 Millionen Euro sind für den Krankenhausstrukturfonds vorgesehen, in den voraussichtlich weitere 105 Millionen Euro vom Bund kommen.

„Zu lange gespart worden“

An der Krankenhausinfrastruktur sei zu lange gespart worden, betonte Laumann. „Wir haben eine glaubwürdige Trendwende eingeleitet, damit die Krankenhauslandschaft in Nordrhein-Westfalen auf einem soliden finanziellen Fundament steht.“

Die Förderung der Schulkosten bei nicht-ärztlichen Gesundheitsberufen erhöht sich um 9,5 Millionen auf 25 Millionen Euro. Zudem fließen 22,5 Millionen Euro zusätzlich in die Erhöhung der Schulkostenpauschale in der Altenpflegefachkraftausbildung.

Der Präsident der Krankenhausgesellschaft NRW (KGNW), Jochen Brink, begrüßte die Aufstockung der Krankenhausförderung.

Die Gelder von Land und Bund seien ein wichtiger Schritt zum Abbau des Investitionsstaus in den 344 Kliniken des Landes. „Mit den 721,2 Millionen Euro im Jahr 2019 hat die Landesregierung aber erst die Hälfte des Weges zurückgelegt“, bemängelte er.

Brink verweist auf das Investitionsbarometer des Wirtschaftsforschungsinstituts RWI, das einen jährlichen Investitionsbedarf von 1,5 Milliarden Euro sieht. Das Investitionsdefizit sehe man mit großer Sorge.

„Die KGNW prüft daher auch unter Berücksichtigung neuer Regelungen auf Bundesebene, ob mit der sich verschärfenden Situation die Risiken steigen, dass die Investitionsdefizite unmittelbar einen Niederschlag in der Patientenversorgung finden.“ (iss)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Lungensurfactant

Warum Seufzen der Atmung gut tut

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung