Nach psychischer Erkrankung - Reha hilft zurück in den Job

MÜNCHEN (sto). Eine Rehabilitation nach einer schweren psychischen Erkrankung kann die Rückkehr ins Berufsleben bahnen. Eine Frühberentung ist damit in vielen Fällen nicht erforderlich.

Veröffentlicht:

Darauf hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Rehabilitation psychisch kranker Menschen (BAG RPK) in München hingewiesen. In der Bundesarbeitsgemeinschaft haben sich etwa 50 kleine Rehabilitationseinrichtungen für psychisch kranke Menschen (RPKs) mit jeweils bis zu 50 Plätzen zusammengeschlossen, die bei ihrer Arbeit die medizinische und berufliche Rehabilitation miteinander verknüpfen.

Zentral für die Reha sei das regelmäßige Arbeitstraining mit schrittweise anspruchsvolleren Praktika, berichtete der Vize-Vorsitzende der BAG, Michael Bräuning-Edelmann. Auch Musik- und Kunsttherapie, Programme zur Alltags- und Stressbewältigung, Bewerbungstraining oder die Stärkung sozialer Kompetenzen sowie Angehörigenarbeit gehörten zum Repertoire der Einrichtungen.

Möglich seien ein stationäres oder auch ambulantes Setting, nahe dem eigenen Wohnort. Die Maßnahmen dauern zwischen neun und zwölf Monaten. Die Kosten mit einem Tagessatz von rund 120 Euro werden in der Regel von den Kassen, der Rentenversicherung und der Bundesagentur für Arbeit übernommen.

"Reha nach Akutbehandlung und Reha vor Rente sind hilfreiche Maßnahmen zur Verhinderung von Drehtürpsychiatrie und lebenslangem Ausschluss aus dem Bereich Arbeit", sagte Bräuning-Edelmann.

Eine Reha komme für zwei Drittel aller aus der Akut-Klinik entlassenen Patienten infrage. Besonders junge Menschen würden von der Reha profitieren. Die langjährigen Erfolgsquoten lägen deutlich über 50 Prozent, erklärte Bräuning-Edelmann.

Mehr zum Thema

Geplante Abwicklung des ÄZQ zum Jahresende

DEGAM wirbt für Fortsetzung des NVL-Programms

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer