Hamburg

Neue Standards für Personal an Kliniken

Die Hansestadt will jetzt verbindlich Standards für die ärztliche und pflegerische Versorgung umsetzen, was bisher nur eine Empfehlung war.

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HAMBURG. In Hamburg gelten künftig neue Standards für die ärztliche und pflegerische Versorgung in Krankenhäusern. Die Gesundheitsbehörde will mit der neuen Rechtsverordnung die Patientensicherheit erhöhen. Von Juli an dürfen nur noch Krankenhäuser eine Herz, Thorax- oder Gefäßchirurgie betreiben, wenn sie rund um die Uhr ausreichend Personal mit definierter Qualifikation und Berufserfahrung und bestimmte medizinische Geräte vorhalten.

Außerdem müssen jederzeit bis zu acht weitere Fachdisziplinen zur Behandlung hinzugezogen werden können. Für die Neurochirurgie gelten entsprechende Vorgaben bereits seit Januar.

Zugleich wird den Hamburger Kliniken für Pflegekräfte eine Mindest-Personalbesetzung der Intensivstationen vorgegeben, beginnend in der Herzchirurgie. Dort soll ein Verhältnis von einer Pflegekraft auf maximal zwei Patienten erreicht werden. Durch ein gestuftes Vorgehen sollen die Kliniken das erforderliche Personal aufbauen können.

"Patienten sollen sich in Hamburg jederzeit darauf verlassen können, dass bei ihrer Behandlung die hohen Anforderungen an Kompetenz und Sicherheit eingehalten werden, die medizinische Fachgesellschaften empfehlen. Deshalb machen wir diese Empfehlungen jetzt zum verbindlichen Standard", sagte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD).

Kritiker wie die die FDP-Gesundheitspolitikerin Jennyfer Dutschke erwarten, dass sich der verordnete Personalaufbau in den vorgegebenen vier Monaten nicht realisieren lässt. "Vorgaben für die Personalausstattung von Krankenhäusern bringen nichts ohne ausreichend Personal: Die neuen Untergrenzen lassen sich in den zeitlichen Vorgaben des Senats nicht erfüllen, ohne dass andere Stationen auszubluten drohen."

Sie forderte die Gesundheitssenatorin auf, sich dem Fachkräftemangel zu widmen, "bevor sie die Kliniken mit noch mehr Bürokratie und Überregulierung überfrachtet." (di)

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