Angebot für Schwangere

Neuer Vertrag soll Frühgeburtenzahl senken

Risikoprävention in der Schwangerschaft: Das ist das Ziel einer neuen Vereinbarung der Integrierten Versorgung. Zum ersten Mal reicht diese über Regionen hinaus.

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG. Mit der neuen Vereinbarung "Gesund schwanger" engagieren sich Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), KVen, ärztliche Berufsverbände und Krankenkassen für eine bessere Risikoprävention in der Schwangerschaft.

Dabei handelt es sich um eine Premiere in der Integrierten Versorgung (IV): "Es ist der erste regionenübergreifende Vertrag auf der Grundlage des neuen Paragraphen 140a SGB V, wie er mit dem Versorgungsstärkungsgesetz geschaffen wurde", betonte KBV-Chef Dr. Andreas Gassen am Donnerstag in Berlin.

Teilnahmeberechtigt sind Fachärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, für Laboratoriumsmedizin sowie für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie. Schwangere Versicherte, die sich in den Vertrag einschreiben, erhalten ab dem 1. Juli ein Leistungspaket, das über die Mutterschaftsrichtlinien hinausgeht:

- Mithilfe eines 45-minütigen Risikoscreenings soll über verhaltensbedingte Risikofaktoren einer Frühgeburt aufgeklärt werden.

- Vor Beginn der 9. Schwangerschaftswoche kann ein vaginaler Frühultraschall Aufschluss über eine intakte Schwangerschaft geben.

- Zwischen der 16. und 24. Schwangerschaftswoche erfolgt ein ärztlich durchgeführtes Infektionsscreening, um mögliche bakterielle- oder pilzbedingte Infektionen frühzeitig zu diagnostizieren.

Laut KISS-Studie kann allein durch das Infektionsscreening eine Frühgeburtensenkung, um bis zu 43 Prozent erwartet werden. Genau darauf fußt die Idee des neuen Versorgungskonzeptes: In Deutschland sind 2015 zwar so viele Kinder zur Welt gekommen wie seit 15 Jahren nicht mehr, gleichzeitig liegt die Frühgeburtenrate jedoch weiter bei rund zehn Prozent und ist damit auf einem im internationalen Vergleich hohen Niveau.

"Deshalb haben wird die Vereinbarung "Gesund schwanger" geschlossen, die an den relevanten Risikofaktoren für eine Frühgeburt ansetzt. Unser gemeinsames Ziel lautet, durch besondere ambulante Maßnahmen die Frühgeburtenrate zu senken", so Gassen.

In der Startphase sind bereits verschiedene BKKen beigetreten, weitere Krankenkassenbeitritte sind laut gemeinsamer Mitteilung der Initiatoren - darunter drei Berufsverbände - "in den nächsten Monaten zu erwarten". Eine Evaluation soll die Vertragsinhalte überprüfen. (jk)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Die Gewinner des Berliner Gesundheitspreises 2025

Psychischer Stress: Ausgezeichnete Programme für mehr Resilienz

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband

Berliner Gesundheitspreis 2025

Starke Schule, starke Seele!

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Nervenschädigungen

So diagnostizieren Sie die diabetische Neuropathie

Praxisübernahme

Wie es einer Kollegin nach dem ersten Jahr der Niederlassung geht

Kein Mythos, aber Relevanz unklar

Wird die virale Sepsis zu schnell diagnostiziert?

Lesetipps
Zwei MFA stehen nebeneinander und blicken direkt in die Kamera.

© Robert Kneschke / stock.adobe.com

Wettbewerb um MFA & Co

Mit guten Arbeitsbedingungen raus aus der Engpass-Falle bei MFA

Sie kommt relativ oft vor, wird aber oft übersehen: die kardiale autonome diabetische Neuropathie.

© Aleksandra Kuzmina / stock.adobe.com

Kardiale autonome diabetische Neuropathie

Das neuropathische Herz – ein Risiko

Eine Hand fängt 500-Euro-Geldscheine auf, die durch die Luft wirbeln.

© vegefox.com / stock.adobe.com

Vermögensforscher im Interview

Welche Eigenschaften helfen, reich zu werden