BDI

Nicht nur "Mehr Kohle für den Doktor"

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Der Honorarstreit sorgt für einen Schulterschuss zwischen KBV und Internisten. Der BDI will eine Diskussion über das System, aber keinen Ausstieg, betonen die Chefs auf dem Internistentag.

BERLIN (vdb). Die KBV kann auf die Unterstützung des Berufsverbandes Deutscher Internisten (BDI) bei der Frage nach der künftigen Ausgestaltung des Sicherstellungsauftrags zählen.

Zugleich warnt der BDI aber davor, dies mit einem Systemausstieg zu verbinden, sagte der 2. Vizepräsident des BDI, Dr. Hans-Friedrich Spies, am Donnerstag zu Beginn des 5. Internistentages in Berlin.

Aufwand und Ertrag befänden sich in einem Missverhältnis, kommentierte BDI-Präsident, Dr. Wolfgang Wesiack, den aktuellen Honorarstreit zwischen KBV und Kassen.

Das System der Regelleistungsvolumen müsse hinterfragt werden, weil es über 20 Prozent der Leistungen nicht abbilde.

Dennoch appellierte Wesiack, den Streit nicht nur auf die Formel "Mehr Kohle für den Doktor" zu reduzieren.

Wesiack: "Wir stehen in der Verantwortung nichts zu tun, was die Patientenversorgung gefährdet." Aus diesem Grund distanziere sich auch der BDI von der Forderung nach flächendeckenden Praxisschließungen.

Nicht nur Frust beim medizinischen Nachwuchs

Professor Petra-Maria Schumm-Draeger, BDI-Vorstandsmitglied und Fortbildungsbeauftragte, beklagte die Ökonomisierung, die auch den stationären Bereich erreicht habe.

Ein Beleg dafür sei die oft mangelnde medizinische Expertise in den Geschäftsführungen der Kliniken.

Schumm-Draeger: "Wir sind an einem Punkt angelangt, wo es für uns Ärzte schwierig wird, die Verantwortung für die Patientenversorgung zu übernehmen."

Dies führe nicht nur zur Frustration beim medizinischen Nachwuchs. Kürzere Liegezeiten beeinträchtigten auch die Qualität der Weiterbildung, ergänzte BDI-Vize Dr. Wolf von Römer.

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