Niedersachsen: Pay-for-Performance gegen Diabetes

Veröffentlicht:

In Niedersachsen sollen speziell angebotene Schulungsprogramme dazu beitragen, dass Diabetiker besser versorgt werden.

HANNOVER (cben). In Niedersachsen sollen Diabetes-Patienten der Primärkassen durch Diabetologische Schwerpunktpraxen (DSP) besser versorgt werden.

Seit dem 1. April können DSP spezielle Schulungsprogramme anbieten und sich unter bestimmten Voraussetzungen als "diabetologische Fußambulanz" anerkennen lassen.

Die Vergütung funktioniert nach dem "Pay-for-performance-Prinzip". Mit der Initiative wird die bisherige DSP-Vereinbarung ergänzt und fortgeführt.

Neu sind das HyPOS (Hypoglykämie-Selbstmanagement)-Schulungsprogramm für Patienten mit einem insulinbehandelten Diabetes und das SGS-Schulungsprogramm (Strukturiertes Geriatrisches Schulungsprogramm) für Typ 2 Diabetiker, das besonders auf alte Patienten zugeschnitten ist.

Ärzte müssen Qualitätsziele erreichen

Die Praxen müssen zuvor entsprechende Fortbildungsseminare bei der KV Niedersachsen absolvieren.

Außerdem können auch Ehepartner, Kinder oder Pflegende auf den Namen des Patienten in den Schwerpunktpraxen Einzelschulungen erhalten. Deshalb können jetzt acht Prozent aller Schulungen als Einzelschulungen voll vergütet werden, so die KVN.

Neu ist auch eine mögliche Anerkennung als "diabetologische Fußambulanz", vorausgesetzt die Praxen haben zum Beispiel ausgebildetes Personal und entsprechende Räume. "Allerdings werden tendenziell wohl nur die größeren Praxen die Anerkennung als Fußambulanz erhalten", so ein Sprecher der KV Niedersachsen.

Um das volle zusätzliche Honorar für die Leistungen zu erhalten, müssen die Praxen bestimmte Qualitätsziele erreichen, etwa bei 90 Prozent der Patienten die Albuminausscheidung im Urin bestimmen oder die jährliche Augenuntersuchung veranlassen.

"Werden die Ziele nicht erreicht, müssen die Ärzte Abschläge hin nehmen," so die KVN.

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wann kommt welches Medikament in Frage?

Neue Psoriasis-Leitlinie bringt praxisrelevante Neuerungen

Lesetipps
Ein junger Mann hält sich die Hände auf die Brust.

© underdogstudios / Fotolia

Inflammatorisches myoperikardiales Syndrom

Myokarditis und Perikarditis: Das empfiehlt die neue ESC-Leitlinie

Patienten, die besonders gesundheitlich gefährdet sind, sollten im Herbst eine Auffrischung gegen COVID-19 erhalten.

© fotoak80 / stock.adobe.com

Comirnaty® nur in Mehrdosisflaschen

Bund hat geliefert: Start frei für COVID-19-Auffrischimpfungen