Nordrhein: Stipendium fürs PJ

Veröffentlicht:

Mehr Nachwuchs in die Hausarztpraxis - mit 600 Euro im Monat wollen die Kassenärztliche Vereinigung und die Krankenkassen in Nordrhein rund 20 Studenten unterstützen.

KÖLN (iss). In Nordrhein winkt Medizinstudierenden ein Stipendium: Wenn sie im Praktischen Jahr (PJ) vier Monate in eine Hausarztpraxis gehen, können sie 600 Euro pro Monat erhalten.

Das Angebot der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo) und der Krankenkassen steht 20 Interessenten offen.

Die Maßnahme soll dazu beitragen, den medizinischen Nachwuchs möglichst früh für die hausärztliche Tätigkeit zu begeistern, sagt KVNo-Vorstand Bernhard Brautmeier der "Ärzte Zeitung".

"Wenn die Studierenden die vielfältige Arbeit in den Praxen kennenlernen, ist das ein guter Weg in die spätere Niederlassung als Hausarzt."

Die Studierenden, die ein Stipendium haben wollen, müssen ihr Tertial im Wahlfach Allgemeinmedizin in einer der akademischen Lehrpraxen der Universitäten Aachen, Bonn, Düsseldorf, Duisburg/Essen oder Köln absolvieren.

Vorbild Westfalen-Lippe

"Das Angebot war kaum bekannt, da hatten wir schon die ersten Anfragen", berichtet Brautmeier.

Vorbild für das Stipendium in Nordrhein ist die KV Westfalen Lippe, die bereits seit Mai 2010 Studierenden im Tertial Allgemeinmedizin mit 600 Euro pro Monat unterstützt. Die KVWL hat im vergangenen Jahr auf diesem Weg 21 angehende Mediziner gefördert.

Der Mülheimer Hausarzt Uwe Brock hatte der KVNo vorgeschlagen, dem Beispiel der Schwester-KV zu folgen. "Der Wettkampf um den ärztlichen Nachwuchs beginnt schon im PJ, da müssen wir uns anstrengen", sagt Brock, der selbst eine akademische Lehrpraxis der Uni Duisburg/Essen betreibt.

Bei den Hausärzten sei der Handlungsbedarf besonders groß. Brock verweist auf die große Lücke zwischen dem Bedarf an neuen Hausärzten und der Zahl derer, die in Nordrhein tatsächlich die Facharztprüfung in der Allgemeinmedizin machen. "Wir müssen gegensteuern." Dazu könnten die Stipendien beitragen.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Lesetipps
Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Patient mit Hypoglykämie, der seinen Blutzuckerspiegel mit einem kontinuierlichen Blutzuckermesssensor und einer Smartphone-App überwacht.

© martenaba / stock.adobe.com

Trotz Schulung

Die wenigsten Diabetes-Patienten reagieren adäquat auf Hypoglykämie