Westfalen-Lippe

Notfalldienst plus Video-Sprechstunde?

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MÜNSTER. In Westfalen-Lippe könnte die Erprobung einer gemeinsamen Leitstelle für den Rettungsdienst und den vertragsärztlichen Notfalldienst mit einem Angebot zur Video-Sprechstunde kombiniert werden. Das hat der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe Dr. Theodor Windhorst in Münster angekündigt.

Mit der Zusammenschaltung der Rufnummern 112 und 116 117 sollen die Patienten in der Notfallversorgung besser gesteuert werden. Speziell geschulte Disponenten sollen über eine computergestützte Abfrage den Bedarf der Anrufer ermitteln und sie an die richtige Versorgungsstufe leiten (wir berichteten). "Das ist eine ganz wichtige Entlastung der Notfallversorgung, besonders in den Krankenhäusern", sagte Windhorst. Die gemeinsame Leitstelle wird über drei Jahre in den Kreisen Lippe, Paderborn und Höxter getestet, offizieller Start ist am 2. Juli in Lemgo. Windhorst begrüßte, dass die KV Westfalen-Lippe für das Projekt 900.000 Euro bereitstellt.

Um die Versorgung der Notfall-Patienten noch zielgerichteter zu gestalten, werde zurzeit der Einsatz eines ergänzenden Systems geprüft: Wenn nach der Ersteinschätzung klar ist, dass der Patient weder einen Rettungswagen noch einen Hausbesuch benötigt, könnte der Disponent ihm eine Online-Sprechstunde oder ein Video-Chat mit einem niedergelassenen Arzt vermitteln. Möglich wäre das durch die Zusammenarbeit mit dem Anbieter Teleclinic. Interessierte Ärzte könnten dort freie Kapazitäten melden. "Das ist ein wirklich überzeugendes System zur Entlastung und Entkrampfung des Notdiensts", sagte der Kammer-Präsident. Ob es tatsächlich zum Einsatz kommt, soll zeitnah entschieden werden. (iss)

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