Kommentar – Vergütungsreform

Offensive und Gegenoffensive

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Der schleswig-holsteinische Gesundheitsminister Heiner Garg wurde bei der Bundeshauptversammlung des NAV-Virchow-Bundes in die Pflicht genommen.

Im Moment ist es nicht mehr als eine Überschrift in den Sondierungen der Partner einer Jamaika-Koalition: die zumindest teilweise Aufhebung der Budgetierung.

Die Chefs von KBV- und NAV-Virchow-Bund, Dr. Andreas Gassen und Dr. Dirk Heinrich, nutzen am Freitag das politische Podium der Hauptversammlung des Verbandes, um dem Verhandlungsführer der FDP, dem schleswig-holsteinischen Gesundheitsminister Heiner Garg, dieses Anliegen noch einmal nahezubringen.

Im Vergleich zu den wirklich strittigen und schwierigen Themen – genannt seien Immigrations-, Klima-, und Verkehrspolitik – zählt die Gesundheitspolitik nicht zu jenen Politikfeldern, an denen ein Jamaika-Bündnis scheitern würde.

Das gilt insbesondere auch für Reformen im Vergütungssystem der Ärzte. Schließlich geht es hier nicht um einen Paradigmenwechsel, sondern, wie KBV-Chef Gassen deutlich machte, im ersten Schritt um eine Aufhebung der Honorarbudgets in jenen Regionen, in denen Unterversorgung existiert oder droht, weil Vertragsärzte, die in den Ruhestand streben, keinen Nachfolger finden.

Sollten, was zu hoffen ist, die Sondierungsgespräche Ende November schließlich in konkrete Koalitionsverhandlungen münden, so wäre die KBV in der Pflicht, den Weg zu einer Vergütungsreform und ihre zusätzlichen Kosten genau zu beschreiben. Denn eines ist klar: Die Krankenkassen werden jede Modifikation der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung mit einer Gegenoffensive beantworten.

Lesen Sie dazu auch: Koalitionsverhandlungen: Niedergelassene fordern Ende der Budgetierung

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur Niederlassungsförderung im Saarland

Landarztprogramme sind nur ein „Nice-to-have“

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

Wie Ärzte in Stresssituationen richtig reagieren können

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Lesetipps
Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“