Wieder an der Spitze der Welt

Organspende: Spanien verzeichnet erneut Transplantationsrekord

16 Organe wurden 2023 im Schnitt jeden Tag in Spanien transplantiert. Weltweit schaffe das kein anderes Land, verkündet das Gesundheitsministerium.

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Madrid. Spanien hat 2023 erneut seinen eigenen Organ-Transplantationsrekord gebrochen. Im vergangenen Jahr wurden in den Krankenhäusern rund 5.900 Organe transplantiert, konkret 16 pro Tag. Das sind rund neun Prozent mehr als 2022, wie am Mittwoch Gesundheitsministerin Mónica García in Madrid bekanntgab.

Damit, so das Ministerium, finden in Spanien zum 32. Mal in Folge die weltweit meisten Organtransplantationen statt. Nach Angaben der Spanischen Transplantationsorganisation (ONT) liegt die Transplantationsrate in Spanien bei 122,1 Prozeduren pro Million Einwohner. Am häufigsten wurden Nieren (rund 3.700), Lebern (1.300), Lungen (knapp 500), Herzen (325) und Bauchspeicheldrüsen (100) transplantiert.

Spaniens Spendenquote lag 2023 bei 48,9 verstorbenen Spendern pro einer Million Einwohner. Damit liegt das Land weit vor den Zahlen anderer EU-Staaten wie Frankreich (25,8), Italien (25) oder Deutschland (10,4). Der Durchschnitt für die Europäische Union liegt nach Angaben des Global Observatory on Donation and Transplantation bei 20,9.

Grund für die vielen Organspenden in Spanien ist vor allem die sogenannte Widerspruchsregel: Jeder wird damit Organspender, außer er spricht sich ausdrücklich dagegen aus. In Deutschland gilt dagegen die Zustimmungsregelung. Der Bundesrat hat im Dezember eine Initiative gestartet, mit der erreicht werden soll, dass der Gesetzgeber von der Zustimmungs- auf die Widerspruchslösung umschwenkt. (mame)

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