Baden-WürttembergSüdwesten

Orthopädie-Vertrag mit mehr Zeit für Ärzte

Südwest-AOK und Bosch BKK holen die Orthopäden in ihr Selektivvertrags-Boot: Sie wollen mehr Zeit für das Patientengespräch und eine besser Koordinierung der Therapie.

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Ein Arzt erklärt einer Patientin die Folgen einer Arthritis. Auch dieser Patientengruppe soll der neue Facharztvertrag Vorteile bringen.

Ein Arzt erklärt einer Patientin die Folgen einer Arthritis. Auch dieser Patientengruppe soll der neue Facharztvertrag Vorteile bringen.

© Klaus Rose

STUTTGART. Das Facharztprogramm von AOK Baden-Württemberg und Bosch BKK wird um einen Orthopädie-Vertrag ergänzt.

Der Selektivvertrag nach Paragraf 73c SGB V ist von den Kassen, dem Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU), dem Berufsverband der niedergelassenen Chirurgen (BNC) und Medi Baden-Württemberg unterzeichnet worden.

Er ist an Orthopäden sowie Chirurgen adressiert, die orthopädische Leistungen erbringen. Versorgungsschwerpunkte sind unspezifischer und spezifischer Rückenschmerz, Arthrose, Osteoporose und Arthritis.

Niedergelassene Orthopäden und Chirurgen könnten sich ab sofort einschreiben, hieß es. Die Patienteneinschreibung kann aber erst dann starten, wenn ein Quorum erreicht ist. Dafür müssen mindestens 200 der landesweit 641 Orthopäden im Vertrag mitmachen.

Im Gegensatz zur Regelversorgung fördere die Vergütungssystematik die Beratung und Motivation des Patienten, so Reinhard Deinfelder, BVOU-Landesvorsitzender für Württemberg.

Honorar soll 30 Prozent über KV-Vergütung liegen

Teilnehmende Fachärzte könnten sich Zeit nehmen für eine ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung, heißt es.

Wie in den anderen Facharztverträgen regelt auch der neue Selektivvertrag die Schnittstellen - beispielsweise zwischen Haus- und Facharzt. So übermittele der Hausarzt etwa mit der Überweisung die Befunddokumentation, an die der Orthopäde dann anknüpfen könne.

Umgekehrt erhält der Hausarzt vom fachärztlichen Kollegen einen Bericht zur Diagnose und zu weiterführenden Therapievorschlägen, teilten die Vertragspartner mit.

Bei der Vergütung wird ein Honorarplus von 30 Prozent im Vergleich zur Regelversorgung angestrebt, heißt es.

Bislang sind im Facharztprogramm der AOK Baden-Württemberg 180.000 der 3,9 Millionen Versicherten eingeschrieben. Bei der Bosch BKK sind es 1800 der landesweit 103.000 Versicherten. (fst)

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