Kommentar zum geplanten Hospizgesetz

Palliative Großbaustelle

Christoph FuhrVon Christoph Fuhr Veröffentlicht:

Als die politischen Entscheidungsträger in Berlin 2007 die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) festgeklopft hatten, hätte wohl kaum jemand ahnen können, dass die Umsetzung des Gesetzes einer Herkulesaufgabe gleicht, die auch mehr als sieben Jahre später noch längst nicht abgeschlossen ist.

Der jetzt vorgelegte Referentenentwurf für ein Palliativ- und Hospizgesetz macht deutlich, dass Handlungsbedarf längst nicht nur bei der SAPV besteht. Der ganze Versorgungsbereich gleicht einer Großbaustelle. Weitere Reformschritte sind unumgänglich.

So wird der Staat, um nur ein Beispiel zu nennen, nicht umhin kommen, die Finanzierungsgrundlagen für stationäre Hospize zu verbessern. Sie werden in der Bevölkerung immer stärker nachgefragt. Es wäre fahrlässig, diese Entwicklung zu ignorieren.

Bei allem Respekt vor überzeugenden Versorgungsmodellen auf lokaler und regionaler Ebene, die bereits gut funktionieren: Die Zeit drängt. Die Zahl der Menschen, die jedes Jahr in Deutschland sterben, wird immer stärker ansteigen.

Und das gemächliche Schneckentempo, in dem die Palliativ- und Hospizversorgung in den vergangenen Jahren weiterentwickelt worden ist, kann sich unser Land auf Dauer nicht länger leisten.

Lesen Sie dazu auch: Sterbebegleitung: Koalition setzt verstärkt auf Vertragsärzte

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