Patientenwille - neues Arbeitsfeld für Forscher

KÖLN (iss). Der Wunsch der Patienten, stärker an Behandlungsentscheidungen beteiligt zu werden, wird auch für Versorgungsforscher ein wichtiges Thema.

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"Wir müssen daran arbeiten, den Patienten evidenzbasierte Entscheidungshilfen anzubieten", sagte Professor Edmund Neugebauer, Zweiter Vorsitzender des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung (DNVF), beim 10. Deutschen Kongress für Versorgungsforschung in Köln.

Die meisten Patienten wollen in Entscheidungen einbezogen werden

Untersuchungen belegten, dass die weit überwiegende Zahl der Patienten in Entscheidungen einbezogen werden will. Deshalb müssten Konzepte zur besseren Einbindung von Patienten im Rahmen von Versorgungsforschung evaluiert werden.

Die Standardisierung der Medizin werde individuellen Bedürfnissen der Patienten oft nicht gerecht, sagte der DNVF-Vorsitzende Professor Holger Pfaff. Beispiel: Werden Brustkrebspatientinnen über die verschiedenen Behandlungsoptionen aufgeklärt, entscheiden sich viele für die völlige Entfernung der Brust.

Die Leitlinien und das Konzept der Brustzentren stellten dagegen die brusterhaltende Therapie in den Vordergrund. "Die Versorgungsforschung muss untersuchen, was letztendlich besser ist", sagte Pfaff.

Arzt-Bewertungsportale als wichtige Datenquelle für bessere Patientenorientierung

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK Dr. Rolf-Ulrich Schlenker sieht Arzt-Bewertungsportale wie den Arztnavigator von AOK und Barmer GEK als wichtige Datenquelle für eine bessere Patientenorientierung.

Die wissenschaftliche Auswertung und die individuelle Bewertung müssten zusammengeführt werden, sagte er.

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