Neue Vergütung

Pflege ruft Bahr um Hilfe

Private Pflegedienste schlagen Alarm: Sie fürchten einen Flächenbrand wegen "Dumpingpreisen" im Nordosten. Jetzt fordern sie von Minister Bahr, den Druck auf die Kassen zu erhöhen.

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bpa-Chef Meurer: Warnung vor dem Flächenbrand.

bpa-Chef Meurer: Warnung vor dem Flächenbrand.

© Müller-Stauffenberg / imago

BERLIN (sun). Der Pflegeverband bpa hat Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) aufgefordert, sich in den Streit über die Vergütung für die ambulanten Pflegedienste in Mecklenburg-Vorpommern einzuschalten.

Die privaten Pflegedienste sehen die Patientenversorgung in Gefahr, aber auch die Dienste selbst seien durch Leistungskürzungen bis zu 25 Prozent in der häuslichen Krankenpflege massiv bedroht, warnte der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer, am Freitag in Berlin.

Zudem drohe ein "Flächenbrand", wenn das neue Vergütungssystem in Mecklenburg-Vorpommern deutschlandweit Schule mache. Bereits jetzt sei in Mecklenburg-Vorpommern ein "Pflegedienststerben" zu befürchten.

Seit Mittwoch gilt in Mecklenburg-Vorpommern ein Schiedsspruch zu einer neuen Vergütungsstruktur für ambulante Pflegedienste. Dadurch hätten die Dienste Einbußen in Höhe von bis zu 25 Prozent.

Meurer forderte daher neue Verhandlungen mit den Krankenkassen. Minister Bahr solle dabei helfen, den Druck auf die Kassen zu erhöhen. Schließlich führte die seit dem 1. August gültige Preisliste letztlich zu einer Bezahlung der Pflegekräfte unter Mindestlohn.

Wegen der sich verschlechternden Arbeitsbedingungen sei zu befürchten, dass ohnehin rare Pflegekräfte in andere Regionen abwanderten.

In Mecklenburg-Vorpommern haben laut Angaben des Verbandes bpa in den vergangenen Wochen rund 7000 Menschen gegen die Leistungskürzungen demonstriert. Es gibt dort 430 Pflegedienste mit 6500 Beschäftigten.

Mit Material von dpa

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