Pluspunkt im harten Wettbewerb um junge Mediziner

Ein Weiterbildungsverbund will um junge Ärzte in Ostsachsen werben - und die Mediziner in der Region halten.

Von Rebecca Beerheide Veröffentlicht:

DRESDEN. Mehr Koordination während der Facharztausbildung: Das ist das Ziel einer Initiative der Gesundheitsregion Carus Consilium Sachsen. "Die jungen Mediziner sollen ein Umfeld vorfinden, in dem sie durch die Ausbildung geführt werden", sagte die Geschäftsführerin Dr. Andrea Morgner der "Ärzte Zeitung". Damit soll Ostsachsen für junge Mediziner attraktiver und hier eine spätere Tätigkeit unterstützt werden - denn Ostsachsen steht laut Morgner im "harten Wettbewerb mit anderen Regionen".

An dem Weiterbildungsverbund ist das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden federführend beteiligt. Finanziell und organisatorisch unterstützt wird der Verbund von der Gesundheitsregion Carus Consilium Sachsen (CCS). Das CCS besteht seit einem Jahr und hat nach eigenen Angaben ein Netzwerk aus mehr als 500 Partnern aus Forschung, Versorgung, Patientenvertretung sowie Wirtschaft und Politik geknüpft. Das Netzwerk sieht sich als Organisator für die Zukunftsperspektiven des Gesundheitswesens in Sachsen. "Die vom Netzwerk initiierten Projekte leisten einen wichtigen Beitrag, dass sich die demografisch bedingte Situation in der Versorgung in Sachsen nicht zu einem existenziellen Problem entwickelt", so Professor Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Uniklinikums Dresden und einer der Mitinitiatoren des CCS.

Laut CCS-Geschäftsführerin Morgner sollen im Rahmen des Weiterbildungsverbundes in diesem Jahr fünf zusätzliche Weiterbildungsassistenten eingestellt werden. Das Programm ist mit der Landesärztekammer, dem Sächsischen Hausärzteverband sowie mit der künftigen Schwerpunktprofessur Allgemeinmedizin an der Dresdner Fakultät abgestimmt. Am Uniklinikum wurde eine W2-Professur mit Schwerpunkt Allgemeinmedizin ausgeschrieben. Derzeit laufen die Verhandlungen über die genaue Ausgestaltung, den Ruf für die Professur erhält die Fachärztin für Allgemeinmedizin am MVZ des Uniklinikums Privatdozentin Dr. Antje Bergmann in den kommenden Tagen. Bergmann ist bereits Lehrbeauftragte für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Fakultät.

Zusätzlich plant das CCS einen Rahmenvertrag mit den Praxen und MVZ, der eine gewisse Anzahl an Stellen für die Weiterbildung kontinuierlich sicherstellen soll. Gerade in Ostsachsen gibt es laut Morgner nur wenige niedergelassene Allgemeinmediziner mit Ausbildungsberechtigung. In den Weiterbildungsverbund sollen auch die drei Kliniken der Region eingebunden werden.

Eine der ersten Medizinerinnen, die einen Weiterbildungsvertrag mit dem CCS geschlossen hat, ist Dr. Regina Oertel. Die angehende Allgemeinmedizinerin hat ihre bisherige Weiterbildung selbst organisiert. "Der neue Verbund ist sehr komfortabel", sagt sie.

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