Obamacare

Positive Zwischenbilanz

Hillary Clinton setzt auf die Weiterentwicklung von Obamacare - wenn es ihr gelingen sollte, Nachfolgerin des US-Präsidenten zu werden. Die Regierung legt überzeugende Daten vor.

Von Claudia Pieper Veröffentlicht:
Will Obamas Nachfolgerin werden: Hillary Clinton war schon als Präsidentengattin vor mehr als 20 Jahren mit Gesundheitspolitik beschäftigt.

Will Obamas Nachfolgerin werden: Hillary Clinton war schon als Präsidentengattin vor mehr als 20 Jahren mit Gesundheitspolitik beschäftigt.

© Zumapress/dpa

WASHINGTON. Die amerikanische Regierung verbreitete vor kurzem gute Nachrichten: 16,4 Millionen Erwachsene haben durch die Gesundheitsreform "Obamacare" Versicherungsschutz erlangt. Die Rate der Nichtversicherten fiel damit laut Regierung von 20,3 auf 13,2 Prozent.

Zwar haben nach Angaben der Regierung immer noch über 26 Millionen US-Bürger keine Krankenversicherung, aber Gesundheitsministerin Sylvia Mathews Burwell zeigte sich dennoch mit den Zahlen "zufrieden".

Einen vergleichbaren Zuwachs habe es seit den 1960er Jahren nicht mehr gegeben, als die Regierung die Versicherungsprogramme Medicare (für Senioren) und Medicaid (für Arme) eingeführt hatte, sagte sie.

Versicherungspflicht seit Anfang 2014

Von den 16,4 Millionen Erwachsenen haben 14,1 Millionen ihre Versicherung seit Oktober 2013 abgeschlossen - kurz bevor oder seit die Versicherungspflicht Anfang 2014 in Kraft trat.

2,3 Millionen der Neu-Versicherten sind junge Erwachsene, die seit Oktober 2010 die Möglichkeit haben, bis zum 26. Geburtstag bei ihren Eltern mitversichert zu sein.

Die größten prozentualen Zuwächse verzeichnete die Regierung unter den Minderheiten: Bei Einwohnern mit hispanischer Herkunft sank die Rate der Nichtversicherten um 12,3 Prozent oder 4,2 Millionen Menschen.

Bei Amerikanern mit afrikanischem Hintergrund sank sie um 9,2 Prozent oder. 2,3 Millionen. Gesundheitsministerin Mathews Burwell machte klar, dass sie unter den Minderheiten noch weitere Verbesserungen sehen will.

Ursprünglich hatte der Nichtversichertenanteil unter der hispanischen Minderheit bei über 40 Prozent gelegen. Durch die Reform ist er immerhin auf knapp ein Drittel gesunken - ein großer Schritt in die richtige Richtung, aber mit viel Raum für weitere Verbesserungen.

Clinton will Gesetz als Fundament für ihre Gesundheitspolitik nutzen

Welche Form der Versicherung - ob privat oder öffentlich, durch den Arbeitgeber oder die neuen Online-Märkte - die einzelnen erlangt hatten, vermochte das Gesundheitsministerium nicht zu sagen.

Die Daten wiesen darauf hin, dass die Erweiterung des öffentlichen Versicherungsprogramms für Niedrigverdiener (Medicaid) eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielte.

In den Bundesstaaten, die an der Medicaid-Erweiterung teilnahmen, wurde eine stärkere Abnahme der Nichtversichertenrate verzeichnet: um 7,4 Prozent, verglichen mit 6,9 Prozent in Bundesstaaten, die sich weigern, Medicaid zu erweitern.

Um die Zahlen der Nichtversicherten weiter zu reduzieren, braucht die Regierung einen tieferen Einblick, wer diejenigen sind, die weiterhin keinen Versicherungsschutz haben.

Reformbefürworter hoffen, dass die signifikante Zunahme von Versicherten bedeutet, dass es immer schwerer wird, die Gesundheitsreform rückgängig zu machen.

Letzteres ist nach wie vor erklärtes Ziel der republikanischen Partei, die jetzt im Kongress den Ton angibt.

Die Tatsache, dass Ex-Außenministerin Hillary Clinton sich jetzt offiziell als Nachfolgerin von Barack Obama bewirbt, gibt den Befürwortern der Reform Auftrieb.

Clinton hat deutlich gemacht, dass sie als Präsidentin das Gesetz als Fundament für ihre Gesundheitspolitik nutzen werde.

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