Praxisassistentinnen auf Hausbesuch kommen gut an

In Sachsen-Anhalt ist ein Projekt auf viel Zustimmung gestoßen, bei dem besonders qualifizierte MFA den Praxischef bei Hausbesuchen entlasten.

Veröffentlicht:
In Sachsen-Anhalt haben 60 Arzthelferinnen und Schwestern die Qualifikation absolviert, um den Ärzten die Hausbesuche bei alten oder chronisch Kranken abzunehmen.

In Sachsen-Anhalt haben 60 Arzthelferinnen und Schwestern die Qualifikation absolviert, um den Ärzten die Hausbesuche bei alten oder chronisch Kranken abzunehmen.

© Christian Thiel / imago

MAGDEBURG (zie). Patienten genügt es in vielen Fällen, wenn nicht der Arzt selbst, sondern eine seiner Schwestern zum Hausbesuch kommt. Das hat die Auswertung des Projektes "Zukunft Praxisassistenz" in Sachsen-Anhalt ergeben.

Das Mitte 2009 von der Landesregierung auf den Weg gebrachte Projekt zielt auf die Sicherstellung der medizinischen Versorgung mit Hilfe arztentlastender Fachkräfte ab. Zwei Jahre später haben 60 Arzthelferinnen und Schwestern eine entsprechende Qualifikation absolviert.

Qualifizierte Hausbesuche bei alten oder chronisch Kranken

Sie sind heute in der Lage, ihren Arbeitgebern, meistens Hausärzte, qualifizierte Hausbesuche bei alten oder chronisch Kranken abzunehmen. Und das kommt bei den Betroffenen gut an - so das Fazit einer Evaluationsstudie der Hochschule Magdeburg-Stendal unter Leitung von Professor Peter Rudolph, für die 259 Patienten durch Studierende befragt wurden.

"Besonders gelobt wurden Auftreten, Zuverlässigkeit und Einfühlungsvermögen der Praxisassistentinnen, genauso wie Höflichkeit und die Gabe zuzuhören", berichtet Rudolph. Nicht nur die Patienten fühlen sich zuhause gut versorgt, sondern auch die in der Praxis, da der Arzt nun mehr Zeit für sie hat.

Patienten sehen Verbesserungsmöglichkeiten

Trotzdem sehen die Patienten noch Verbesserungsmöglichkeiten. Zum Beispiel wünschen sie sich noch mehr Zeit bei den Hausbesuchen, um mehr soziale Unterstützung und Information zur eigenen Erkrankung zu erhalten.

Insgesamt habe sich das Projekt "Zukunft Praxisassistenz" bewährt, da es helfen könne, der drohenden hausärztlichen Unterversorgung vor allem auf dem Land zu begegnen.

Die Qualifizierungen werden weiter angeboten. Hausarztpraxen in unterversorgten, drohend unterversorgten Gebieten oder solchen mit lokalem Versorgungsbedarf können Besuche nichtärztlicher Praxisassistentinnen nach EBM 40870 und 40872 abrechnen. Voraussetzung ist die Zusatzqualifikation.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Vom Projekt zur etablierten Praxis

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur „Finanz-Kommission Gesundheit“

Kommissionitis: Nina Warken auf Lauterbach-Kurs

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie können Ärztinnen und Ärzte unter Druck die richtigen Entscheidungen treffen, Dr. Burda?

Deutsche Herzstiftung

Herzbericht 2025: Impfen schützt das Herz!

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?

Eine Krankenpfleger analysiert das gerade aufgenommene Röntgenbild eines älteren Patienten auf einem Computermonitor.

© izusek / Getty Images / iStock

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Äpfel und eine Flasche Apfelessig

© Sea Wave / stock.adobe.com

Kasuistik

Apfelessig-Diät verursachte Leberschädigung