"Praxisgebühr sollte von Kassen eingezogen werden"

Veröffentlicht:

MÜNCHEN (sto). Die Krankenkassen sollen künftig die Praxisgebühr einziehen, fordert der stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), Dr. Gabriel Schmidt. Das wäre ein wichtiger Beitrag zum Bürokratieabbau in den Praxen, meint Schmidt.

"Das Kassieren der Praxisgebühr ist seit Jahren eines der größten Bürokratieärgernisse in unseren Praxen", erklärte der KVB-Vize in einem Schreiben an Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder. Der Einzug der Praxisgebühr durch die Kassen würde den Mitarbeiterinnen an den Empfangstheken viel Aufwand und Erklärungsbedarf sparen und die Wartezeiten für die Patienten insbesondere am Quartalsanfang reduzieren, sagte Schmidt.

Mit der Einführung der Selektivverträge habe sich die Situation verschärft. "Denn fast jeder neue Vertrag hat eine andere Regelung zur Praxisgebühr. Wenn wir nicht bald wirksame Mittel gegen diese überbordende Bürokratie ergreifen, wird eine effiziente Versorgung der Patienten künftig kaum mehr möglich sein", heißt es in dem Schreiben.

Selbst gut organisierte Praxisteams seien heute kaum mehr in der Lage zu überblicken, bei welcher Krankenkasse unter welchen Umständen keine Praxisgebühr einzubehalten ist, erläuterte Schmidt. Andererseits seien die Wege für einen Einzug der Praxisgebühr über die Krankenkassen inzwischen geebnet. Denn viele dafür notwendige Strukturen seien bereits vorhanden oder entstünden aufgrund der neuen Zusatzbeiträge.

So habe die AOK Bayern bereits einen Teil der Verwaltung der Praxisgebühr übernommen. "Das Einzugsverfahren generell umzustellen, wäre für alle von Vorteil: Ärzte und Patienten sparen Zeit und die Krankenkassen könnten gezielter mit ihren Mitgliedern kommunizieren", erklärte Schmidt.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Exklusiv-Umfrage der Ärzte Zeitung

Baustelle Gesundheitspolitik: Was muss 2026 angegangen werden?

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Müdigkeit, Schwäche, erhöhtes TSH

Fehldiagnose Hypothyreose bringt Frau in Lebensgefahr

Sie fragen – Experten antworten

Sollte bei Brustkrebs gegen COVID-19 geimpft werden?

Lesetipps
Ein Vorteil bei ärztlichen Patientinnen und Patienten: Die Kommunikation läuft direkter. (Motiv mit Fotomodellen)

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet

Stethoskop auf Geldmünzen

© oppoh / stock.adobe.com / Generated by AI

EBM-Abrechnung 2026

Vorhaltepauschale 2.0: Bei 10 Kriterien ist für jeden was dabei