Auch bei Medikamenten

Produktpiraterie hat Hochkonjunktur

Textilien oder Tabletten, Autoteile oder Computer - fast alles wird gefälscht. Häufig mit Gefahren für Gesundheit oder Sicherheit. Für die Hintermänner ein blühendes Geschäft.

Veröffentlicht:

KÖLN. Die Europäische Union will im Kampf gegen Produktpiraterie die Verbraucher mit ins Boot holen. "Produktfälschungen sind eine der großen Plagen unserer Zeit", warnte der Vizepräsident der EU-Kommission, Antonio Tajani, am Dienstag in Köln.

Er stellte dort eine Kampagne vor, die Verbraucher über die Sicherheits- und Gesundheitsrisiken von Fälschungen aufklären soll. Allein 2012 beschlagnahmten Fahnder in der EU gefälschte Waren im Wert von einer Milliarde Euro.

Das Sortiment der Fälscher wird dabei immer breiter - Medikamente werden ebenso gefälscht wie Bremsscheiben, Textilprodukte oder Smartphones.

Die Produktpiraterie bedrohe die Sicherheit und nicht zuletzt Arbeitsplätze in der EU, sagte Tajani.

Mehr als 200 Milliarden Euro

Im Bereich der Warenfälschung habe sich eine Schattenwirtschaft entwickelt, in der sich Kriminelle tummelten, die weder Steuern noch Abgaben zahlten und zudem die Sicherheit der Verbraucher aufs Spiel setzten. Der weltweite Handel mit gefälschten Waren mache mehr als 200 Milliarden Euro aus.

Tajani betonte die Notwendigkeit, den Informationsaustausch der europäischen Sicherheitsbehörden bei der Bekämpfung der Fälschungen zu intensivieren. Eine neue Broschüre soll die Aufmerksamkeit der Verbraucher auf das Problem lenken.

Allein der deutsche Zoll beschlagnahmte im vergangenen Jahr Waren im Wert von 130 Millionen Euro.

Auch für das laufende Jahr seien Beschlagnahmungen in ähnlicher Größenordnung zu erwarten, sagte der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Werner Gatzer. (dpa)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt