Demenz in Österreich

Qualität der Versorgung heftig kritisiert

Etwa 130.000 Menschen in Österreich leiden an Demenz - Widersprüche verschärfen sich.

Veröffentlicht:

WIEN. Sozialexperten sowie Angehörige der Pflege- und Medizinberufe in Österreich haben verbesserte flächendeckende Unterstützungsangebote für Demenzkranke und deren Angehörige in der Alpenrepublik angemahnt.

Etwa 130.000 Menschen leiden in Österreich einem Bericht der "Ärzte Woche" zufolge an Demenz, jeder Fünfte steht mit Pflegenden in naher Verbindung oder pflegt selbst eine demenzkranke Person.

Laut Umfragen kennt allerdings nur ein Drittel der Befragten die speziell dafür zur Verfügung stehenden Angebote. Selbst innerhalb der mit der Erkrankung vertrauten Menschen - also Kranke und Pflegende - zeigten sich 40 Prozent nicht über Hilfseinrichtungen informiert.

Sind Angebote verfügbar, so werden diese von der Hälfte der Befragten (und fast zwei Drittel der Betroffenen) für nicht ausreichend und letztlich nicht leistbar bewertet.

Experten und Selbsthilfegruppen wünschen sich vor allem ein verbessertes Tagesangebot - besonders dringend in den ländlichen Regionen - sowie mehr Unterstützung und Verständnis für pflegende Angehörige seitens der Arbeitgeber.

Neben mehr finanzieller Unterstützung sei auch eine "zeitgemäße Pflege" notwendig, wie es Antonia Croy, Präsidentin des Vereins Alzheimer Austria, formuliert: "Das Sauber-und-Satt-Prinzip entspricht nicht dem heutigen Stand. Heimhilfen brauchen auch mehr Zeit für das Gespräch mit den Menschen."

Neben den Sozialdienstleistern wie etwa der Caritas fordert auch die Patientenanwaltschaft von der heimischen Politik die Umsetzung des längst versprochenen "Nationalen Aktionsplans Demenz" ein.

"Die Bundesregierung hat sich im Rahmen des Koalitionsabkommens darauf geeinigt, eine gemeinsame Demenzstrategie vorlegen zu wollen", sagt Patientenanwalt Dr. Gerald Bachinger. "Doch bisher fehlt von dieser Strategie jede Spur." (eb/ÄW)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EU-Pharma Agenda – Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Impulse für die Arzneimittelversorgung aus Patientenperspektive

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda

Daten aus Europa

Brustkrebs bei jungen Frauen wächst aggressiver

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung