Richter geben Plazet für vorzeitigen Start des Medizinstudiums

Veröffentlicht:

GÖTTINGEN (pid). Das Bundesamt für Zivildienst muss einen Abiturienten vorzeitig aus dem Zivildienst entlassen, damit er sein Medizinstudium aufnehmen kann. Das hat das Verwaltungsgericht Göttingen entschieden. Es gab damit einem Antrag des Zivildienstleistenden auf vorläufigen Rechtsschutz statt.

Der Abiturient leistet seit September seinen Zivildienst an einem Krankenhaus in Thüringen ab. Seine reguläre Dienstzeit endet Ende Februar 2011. Als er zum 1. Oktober einen Medizinstudienplatz an der Universität Kiel erhielt, beantragte er seine vorzeitige Entlassung, um das Studium aufnehmen zu können. Dies lehnte das Bundesamt mit der Begründung ab, die reguläre Ableistung des Zivildienstes bedeute für ihn keine besondere Härte. Der ihm drohende Zeitverlust gehe nicht über das normale Maß hinaus.

Das sahen die Richter anders. Die Wartezeit vom regulären Ende des Zivildienstes bis zum dann möglichen Studienbeginn im Oktober 2011 betrage sieben Monate und sei damit länger als der Zivildienst insgesamt. Ein solcher Zeitverlust stelle eine besondere Härte dar.

Außerdem verwies die Kammer darauf, dass der Abiturient in der Wartezeit finanziell nicht abgesichert sei und die Bundesregierung die Aussetzung der Wehrpflicht und des Zivildienstes zum nächsten Jahr beschlossen habe. Die Kammer verpflichtete das Bundesamt dazu, den Zivildienstleistenden zu entlassen und ihm die Studienaufnahme zu ermöglichen. Der Beschluss ist unanfechtbar.

Az.: 1 B 235/10

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Impfung gegen Gelbfieber: Ist eine Auffrischung nötig?

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Lesetipps
Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Patient mit Hypoglykämie, der seinen Blutzuckerspiegel mit einem kontinuierlichen Blutzuckermesssensor und einer Smartphone-App überwacht.

© martenaba / stock.adobe.com

Trotz Schulung

Die wenigsten Diabetes-Patienten reagieren adäquat auf Hypoglykämie