Richter prüfen wahrscheinlich PKV-Beschwerde

KÖLN (hf). Das Bundesverfassungsgericht wird die Verfassungsbeschwerde von 30 privaten Krankenversicherern (PKV) gegen Teile der Gesundheitsreform höchstwahrscheinlich annehmen.

Veröffentlicht:

Die Richter haben die Bundesregierung und Verbände aufgefordert, zu den Argumenten der PKV Stellung zu nehmen. "Daraus kann man folgern, dass sich das Gericht mit der Sache beschäftigen wird", sagte eine Sprecherin des Gerichts. Üblicherweise nehmen die Richter eine Beschwerde an, wenn sie Stellungnahmen dazu anfordern. Regierung und Verbände müssen sich bis zum 30. September äußern.

"Wir gehen zuversichtlich nach Karlsruhe", sagte PKV-Verbandsdirektor Volker Leienbach. Die Verfassungsbeschwerde richtet sich gegen das Vorhaben der Regierung, die PKV zur Einführung eines Sozialtarifs zu zwingen. Der sogenannte Basistarif steht allen potenziellen PKV-Kunden ohne Gesundheitsprüfung offen, der Höchstpreis orientiert sich am Höchstbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).

Außerdem klagen die Unternehmen dagegen, dass Gutverdiener drei Jahre die Versicherungspflichtgrenze überschreiten müssen, bis sie sich privat versichern dürfen, sowie gegen die Möglichkeit für Kunden, Alterungsrückstellungen bei einem Wechsel des Anbieters mitzunehmen. Die Unternehmen beschweren sich auch darüber, dass Krankenkassen eigene Zusatztarife anbieten dürfen.

Die Einführung des Gesundheitsfonds und die Festlegung des einheitlichen GKV-Beitragssatzes durch die Politik sind durch die Verfassungsbeschwerde nicht gefährdet.

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Altersbedingter Hörverlust: Ursache ist eine Degeneration der Cochlea. Verstärkt wird der Prozess vermutlich durch Entzündungen und mikrovaskuläre Veränderungen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Niedrigdosierte Gabe

ASS hilft nicht gegen Hörverlust im Alter