UN-Klimagipfel

Ringen um die entscheidenden Knackpunkte

Endspurt in Paris: An diesem Freitag, den 11. Dezember endet die UN-Klimakonferenz. Hinter den Anwesenden liegt ein zähes Ringen um die Eckpunkte des Vertrages.

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PARIS. 196 Teilnehmer mit den verschiedensten wirtschaftlichen Interessen, Traditionen und Staatsformen: Dass eine Einigung auf der UN-Klimakonferenz in Paris nicht einfach sein würde, das stand bereits vor Beginn der insgesamt zwölftägigen Konferenz statt.

Nichtsdestotrotz wollen die Verhandlungspartner mit dem Ende des Gipfels an diesem Freitag eine Einigung annehmen, die die Welt auf Klimaschutzkurs bringt. Ziel ist es, den durch Treibhausgase verursachten Klimawandel zu stoppen.

In den vergangenen zwei Wochen wurde scharf um die einzelnen Eckpunkte der Vereinbarung gerungen. Im Fokus standen dabei vor allem folgende Streitpunkte:

- Temperaturziel: Manche Inseln versinken schon bei einer Erderwärmung von zwei Grad Celsius oder werden zumindest unbewohnbar. Vor allem Inselstaaten fordern daher, die Erwärmung auf unter 1,5 Grad zu begrenzen.

Da sich die Erde schon um rund ein Grad erwärmt hat, dürfte bei diesem Ziel nur noch sehr wenig Kohle, Öl und Gas verbrannt werden. Die Ölstaaten befürchten, dass ihre Wirtschaft dann in die Knie gehen würde, viele Industrieländer sind auch gegen dieses Ziel.

- Finanzen: Die Industriestaaten haben versprochen, ärmeren Staaten ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar für Klimaschutz und Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu zahlen. Angesichts der nötigen Anpassung verlangen die ärmeren Staaten jedoch mehr Geld nach 2020.

Die Industrieländer möchten, dass dann auch die Ölstaaten und große Schwellenländer mitzahlen. Diese wehren sich heftig und verweisen auf die "historische Verantwortung" der Industriestaaten, die insgesamt bislang den Hauptteil der Treibhausgase ausgestoßen haben.

- Transparenz: Alle Länder sollen klar angeben, wie sie ihre Klimaschutzziele erreichen. Doch viele ärmere Staaten haben gar kein Messsystem für alle Aktionen, andere wie China lassen sich ungern in die Karten schauen.

Die Entwicklungsländer wiederum fordern Transparenz bei den Finanzzusagen reicher Staaten - das Geld soll etwa zusätzlich zur Entwicklungshilfe kommen.

Bis einen Tag vor dem geplanten Ende der UN-Klimakonferenz war bezüglich einer Einigung auf die zentralen Eckpunkte alles offen. "Wie ehrgeizig der Text am Ende ist, ist noch nicht absehbar", sagte Umweltschützer Matthieu Orphelin von der französischen Fondation Nicolas Hulot am Donnerstag.

In einer öffentlichen Diskussion am späten Mittwochabend hatten viele Länder den letzten Vertragsentwurf jedoch bereits als "gute Basis" bezeichnet. (jk/dpa)

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