Pilotprojekt ROBUST

Roboter in der Pflege: Eine Bereicherung für die Bewohner und ihre Gesundheit

Sie regen zur Bewegung an, spielen Musik oder stellen Quizfragen: Roboter in der Pflege können hilfreich sein. In vier Pflegeheimen ist das jetzt auch wissenschaftlich untersucht worden.

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Kiel. Der Einsatz humanoider Roboter in Pflegeheimen kann die mentale und physische Gesundheit der Bewohner verbessern. Dieses Ergebnis teilte heute der Ersatzkassenverband vdek in Schleswig-Holstein als Partner des mehrjährigen Pilotprojektes ROBUST („Robotik-basierte Unterstützung von Prävention und Gesundheitsförderung in stationären Pflegeeinrichtungen“) mit.

Für das Projekt hatten Mitarbeitende aus Pflegeeinrichtungen mit Wissenschaftlern gemeinsam Einsatzszenarios für die Roboter entwickelt und vor Ort in insgesamt vier Pflegeheimen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen getestet. Die Roboter wurden etwa für Bewegungsübungen oder Quizfragen eingesetzt, um die körperliche und kognitive Aktivierung der Bewohner zu unterstützen.

„Bewohner fühlten sich weniger einsam“

In einer achtwöchigen quantitativen Untersuchung wurden die gesundheitsförderlichen Aspekte bei den Bewohnern gemessen. Laut Gaby Lenz, Professorin für Soziale Arbeit an der FH Kiel, konnten die eingesetzten Roboter die Bewohner körperlich und kognitiv aktivieren. „Der Einsatz steigerte nachweislich das Wohlbefinden bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der Pflegeeinrichtungen. Die Teilnehmenden hatten Spaß an dem Roboter, sie bewegten sich mehr und fühlten sich weniger einsam“, sagte Lenz.

Zu den Piloteinrichtungen zählte u.a. das Pflegezentrum Travetal in Lübeck. Dort ist der Roboter inzwischen fester Bestandteil der Wochenplanung. Der Träger, die Diakonie Nord Nord Ost, will den Roboter auch in seinen vier weiteren Heimen einsetzen und hat für die Anschaffung Spendengelder in Höhe von 20.000 Euro eingesammelt.

Abschlussbericht wird online veröffentlicht

"Wir sind froh, dass sich die technische Innovation in der Praxis beweisen konnte“, fasste Schleswig-Holsteins vdek-Chefin Claudia Straub die Rückmeldungen zusammen. Der vdek hat das Projekt maßgeblich finanziert.

Zum Abschluss des Projekts haben die Beteiligten eine Handreichung erstellt, in der sie die Erkenntnisse aus ROBUST veröffentlichen. Ziel ist es, dass auch Einrichtungen, die nicht am Pilotprojekt beteiligt waren, davon profitieren. Der vollständige Abschlussbericht soll laut vdek in Kürze online veröffentlicht werden. (di)

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