"Pille danach"

SPD verlangt Regelung bis zum Frühjahr

Die "Pille danach" soll bald auch in Deutschland rezeptfrei zu haben sein, hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) angekündigt. Die SPD fordert ihn nun auf, bis zum Frühjahr eine konkrete Regelung vorzulegen.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die SPD hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) aufgefordert, bis zum Frühjahr eine deutsche Regelung für die "Pille danach" vorzulegen.

SPD-Gesundheitspolitikerin Martina Stamm-Fibich sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Ich begrüße die Entscheidung der EU-Kommission, die Pille danach aus der Rezeptpflicht zu entlassen. Dies ist ein längst überfälliger und wichtiger Schritt für das Selbstbestimmungsrecht moderner Frauen."

"Verantwortungsvoller Umgang auch ohne Rezeptpflicht"

Weiter sagte sie: "Ich hoffe, dass bereits im Frühjahr Frauen von der getroffenen Entscheidung profitieren."

Stamm-Fibich zeigte sich überzeugt, "dass ein verantwortungsvoller Umgang mit der Pille danach auch ohne Rezeptpflicht gewährleistet werden kann".

Brüssel hatte auf Empfehlung von Experten am Mittwoch entschieden, dass die "Pille danach" in der gesamten EU ohne Rezept erhältlich sein soll.

Gröhe sicherte daraufhin zu: "Wir werden der Entscheidung der Kommission folgen und das deutsche Recht für beide Präparate, die derzeit auf dem Markt sind, schnellstmöglich anpassen."

Bei den beiden Präparaten handelt es sich um "ellaOne" (Wirkstoff: Ulipristal) und "PiDaNa" (Wirkstoff: Levonorgestrel). (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesundheitsmarkt

Drogeriemarkt-Kette dm startet Online-Apotheke

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Dr. Klaus Günterberg 09.01.201517:30 Uhr

Da wird es in der Apotheke aber rote Ohren geben


§ 20 (1) Der Apotheken-Betriebsordnung bestimmt: „Der Apothekenleiter muss im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems sicherstellen, dass Patienten und andere Kunden ( … ) hinreichend über Arzneimittel ( … ) informiert und beraten werden. …“

Da muss der Arzt vor der Verordnung der „Pille danach“ in der Vertraulichkeit seines Sprechzimmers immer etliche Fragen stellen, z.B.: „Wann genau ist es denn passiert?“ „Wann war denn die letzte Regel?“ „Haben Sie wirklich die Pille vergessen“ „Hat er vielleicht doch ein Kondom benutzt?“ „Spielen evtl. auch Geschlechtskrankheiten eine Rolle?“ „Wie denken Sie über künftige Verhütung?“ usw. usf.

Nun soll, gegen alle Warnungen der medizinischen Fachgesellschaften, ja, nun muss dann der Apotheker am Tresen - in aller Öffentlichkeit - die Frau beraten. Jedermann weiß, wie voll es oft in der Apotheke ist; da werden sich die Leute über solche Gespräche sicher freuen, da wird es künftig rote Ohren geben. Oder wird der Apotheker einfach nicht beraten?? Das kann man ja testen.

Da hat künftig Frau Nahles nach Einführung des Mindestlohnes in ihrem Wahlkreis, bei Ihrem Bäcker, in aller Öffentlichkeit diese Neuregelung getestet. Natürlich war die Presse dabei …
So könnten z. B. unsere jüngeren Ministerinnen Nahles und Schwesig einmal in ihrer Apotheke nebenan die Ausgabe der „Pille danach“ testen. Und auch der Gesundheitsminister Gröhe für seine Frau. Darf der Apotheker das Medikament eigentlich auch einem Mann aushändigen? Und wenn ja, wie oft? Auch täglich? Auch täglich mehrfach? Frau von der Leyen als erfahrene Gynäkologin im Kabinett könnte dem Apotheker sicher noch manch zweckmäßigen Hinweis geben.

Und sie sollten alle nicht vergessen: „Wann genau ist es denn passiert?“ … Und sie sollten auch nicht vergessen, die Presse einzuladen. Ich bin sicher, die Einschaltquoten werden alle Rekorde brechen.

Und die Ministerinnen und der Minister sollten natürlich auch im Kabinett berichten. Damit auch alle anderen Minister wissen, was sie da anrichten.

Dr. Klaus Günterberg
Frauenarzt, Berlin

Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an