Saarland sucht bis 2025 mehr als 1100 neue Vertragsärzte

Eine regionale Prognose des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung führt zu massiver Verunsicherung an der Saar.

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SAARBRÜCKEN (kin). Dem Saarland könnten in den nächsten Jahren die niedergelassenen Ärzte ausgehen. Das geht aus der regionalen Auswertung einer Projektion des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland hervor.

Danach werden bis 2025 drei von vier Vertragsärzten das Rentenalter erreicht haben. Um den Status quo zu halten, muss sich die KV Saarland um mehr als 1100 neue Mediziner kümmern.

"Das wird nicht funktionieren"

"Das ist eine Utopie", meinte der saarländische KV-Chef Dr. Gunter Hauptmann bei einem Pressegespräch in Saarbrücken. "Das wird nicht funktionieren".

Und auch sein Vize Dr. Joachim Meiser sprach von "dramatischen Zahlen". Allein bei den Hausärzten würden bis 2025 fast 500 Nachwuchs-Kräfte benötigt. Dabei würden derzeit jährlich nur zehn bis zwölf Ärzte im Saarland ihren Abschluss als Facharzt für Allgemeinmedizin machen.

"Und es ist längst nicht klar", so Meiser, "ob davon auch alle in die Versorgung gehen".

Saarland: Bevölkerungszahl wird sinken

Dabei kommt den Medizinern noch der demografische Wandel entgegen. Denn im Saarland wird die Bevölkerungszahl bis 2025 um sieben Prozent sinken. Der Bevölkerungs-Rückgang ist damit so stark wie in keinem anderen westdeutschen Bundesland.

Trotzdem wird der Versorgungsbedarf im Saarland nach der Vorhersage des ZI sogar leicht steigen.

"Nur den Stand von heute zu halten", erläuterte Meiser, "wird nicht reichen, um den Bedarf 2025 zu decken".

In einzelnen Disziplinen geht der Bedarf deutlich nach oben. Das ZI rechnet mit einem Zusatz-Bedarf von fast neun Prozent bei Urologen und von vier Prozent bei den fachärztlichen Internisten.

Bei den Hausärzten sind es plus 1,9 Prozent. Der Bedarf an Kinderärzten sinkt um 14,8 Prozent,

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