Nordrhein-Westfalen

Schiedsspruch zur HzV erwartet

Dass Hausärzte monatelang auf ihr Honorar warten müssen, sorgt in der CDU-Landtagsfraktion für Unmut.

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KÖLN. Nordrhein-westfälische Hausärzte, die hohe Honorarrückstände aus den Hausarztverträgen haben, können hoffen: Die lang erwartete Entscheidung von Schiedsmann Gerad Weiß steht offenbar kurz bevor.

Die Hausarztverbände in Nordrhein und Westfalen-Lippe und das Landesgesundheitsministerium rechnen mit einem baldigen Schiedsspruch.

"Es wird davon ausgegangen, dass damit die Probleme gelöst und die Zahlungsrückstände ausgeräumt werden können", heißt es in einem Bericht des Ministeriums an den Gesundheitsausschuss des Landtags.

Unstimmigkeiten über die Abrechnungsmodalitäten bei den geschiedsten Verträgen zur hausarztzentrierten Versorgung (HzV) haben dazu geführt, dass inzwischen Honorare in Höhe von rund 14 Millionen Euro ausstehen, vor allem in Westfalen-Lippe. Das Schiedsverfahren läuft bereits seit März 2014.

Oskar Burkert, Gesundheitsexperte der CDU-Landtagsfraktion, sieht das Ministerium in der Pflicht.

"Wenn es wirklich so ist, dass Hausärzte die erbrachten Leistungen erst mit großem zeitlichen Verzug erstattet bekommen und sich die Krankenkassen ihrerseits mit teils kompliziertem Vertragswerk konfrontiert sehen, braucht es dringend ein Eingreifen von Seiten der Politik."

Auch das Ministerium betrachtet die Entwicklung mit Sorge - sieht aber keine Handhabe für ein aufsichtsrechtliches Einschreiten. Auch vom Bundesversicherungsamt seien für die bundesweiten Kassen keine Maßnahmen geplant, stellt es klar.

Für manche Ärzte gehe es um fünf- und in Einzelfällen sogar sechsstellige Beträge, sagt Dr. Dirk Mecking, Vorsitzender des Hausärzteverbands Nordrhein.

"Man muss den Kollegen hoch anrechnen, dass sie so ein Durchhaltevermögen haben." Das zeige den Willen der Hausärzte, an den Verträgen festzuhalten. (iss)

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