Schlaganfall-Bus soll Bürger im Ruhrgebiet aufklären

Bei Verdacht auf Schlaganfall 112 wählen! Patienten sollen so schnell in einer Stroke Unit behandelt werden.

Von Katrin Berkenkopf Veröffentlicht:
Was ist zu tun bei Verdacht auf Schlaganfall?

Was ist zu tun bei Verdacht auf Schlaganfall?

© C. Pueschner/ZEITENSPIEGEL

ESSEN. Ein signalroter Doppeldecker-Bus ist in diesen Wochen zwischen Moers und Hamm unterwegs. Als Teil der Kampagne "Ruhrgebiet gegen den Schlaganfall" soll er die Menschen vor Ort über Risiken und Symptome aufklären und sie vor allem ermuntern, im Ernstfall schnell die Notrufnummer 112 anzurufen.

Im Ruhrgebiet erleiden rund 15.000 Menschen jährlich einen Schlaganfall, die Zahl dürfte in den kommenden Jahren weiter steigen. Zur Behandlung stehen 27 spezialisierte Stroke Units zur Verfügung. "Medizinisch haben wir das Optimale erreicht.

Das nützt aber nichts, wenn die Patienten nicht rechtzeitig kommen", sagte die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens zum Auftakt der Kampagne. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat die Schirmherrschaft für die Aktion übernommen.

Aufklärung in diesem Bereich sei "ein gutes Beispiel dafür, dass Prävention nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen erhöht, sondern auch die Folgekosten senkt", so Steffens.

In den kommenden Wochen gibt es in vielen Städten des Ruhrgebiets Informationsveranstaltungen für Patienten: Krankenhäuser laden zum Tage der offenen Tür in ihrer Stroke Unit, Ärzte stehen am Expertentelefon für Beratungen zur Verfügung.

Im Info-Bus können Besucher ihre Risikofaktoren testen. Eine Broschüre über das richtige Verhalten bei Anzeichen für einen Schlaganfall, über Risiken und Symptome gibt es neben Deutsch auch in türkischer und russischer Sprache.

Für Ärzte bieten die Initiatoren eine Reihe von Fortbildungsveranstaltungen. Niedergelassene werden über ihre KV über die Kampagne unterrichtet und mit Informationsmaterial versorgt, sagte der Koordinator Dr. Elmar Busch von den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen, Chefarzt der Klinik für Neurologie.

"Beim Schlaganfall müssen die Hausärzte umgangen werden", sagte Professor Hans Christoph Diener, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen. "Es war zunächst schwer zu vermitteln, dass es kein Zeichen von Misstrauen ist, wenn wir Patienten ermuntern, die 112 anzurufen."

Vergleichbare Aufklärungskampagnen gab es in den vergangenen Jahren bereits in anderen Ballungsräumen. "Dort ist es tatsächlich gelungen, die Menschen zu sensibilisieren, und oft auch die Betroffenen schneller in die richtige Behandlungskette zu bringen", sagte Ralf Gorniak, Geschäftsführer von Boehringer Ingelheim Deutschland.

Das Pharmaunternehmen hat bereits mehrere Kampagnen unterstützt und auch die Aktion im Ruhrgebiet initiiert, gemeinsam mit dem Netzwerk Schlaganfall der neurologischen Kliniken und MedEcon Ruhr, dem Verbund der regionalen Gesundheitswirtschaft.

Das vollständige Programm der Kampagne im Internet: www.ruhrgebiet-gegen-den-schlaganfall.de

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Statistisches Bundesamt

Gender Pay Gap bleibt konstant

Das könnte Sie auch interessieren
PAP senkt Mortalität signifikant

© ResMed

Lancet: Neue Meta-Analyse

PAP senkt Mortalität signifikant

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Wie UKPS den Weg zurück in die Therapie öffnet

© ResMed

PAP scheitert oft

Wie UKPS den Weg zurück in die Therapie öffnet

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Schlafstörungen als Warnsignal

© shapecharge | iStock

Früherkennung Demenz

Schlafstörungen als Warnsignal

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Therapieumstellung versus -verbleib: Risiken für Schlaganfälle/systemische Embolien und schwere Blutungen

© Springer Medizin Verlag GmbH

Neue Daten zu DOAK-Therapiewechsel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA, München, und der Pfizer Pharma GmbH, Berlin
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an