"Schmerzmedizin ist noch nicht angekommen"

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FRANKFURT/MAIN (fuh). Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie. (DGS) Dr. Gerhard Müller-Schwefe hat sich besorgt über den Stellenwert der Schmerzmedizin in Deutschland geäußert.

"Die Schmerzmedizin ist bei uns immer noch nicht angekommen", sagte er beim Deutschen Schmerztag in Frankfurt und forderte Konsequenzen: "Man kann nicht immer nur durchwursteln und sagen, alles muss besser werden".

Müller-Schwefe stellte in Frankfurt die nationalen Ergebnisse der Patienten-Präferenz-Umfrage "Pares" vor. Ziel dieser vom Unternehmen Janssen-Cilag unterstützten europaweiten Studie ist es, Parameter zu sammeln, die die Qualität einer medikamentösen Schmerztherapie aus Patientensicht definieren.

Danach hängt die Zufriedenheit von Patienten mit der Schmerztherapie wesentlich von der Darreichungsform des Medikamentes und damit von der Häufigkeit der Einnahme ab. An der Studie haben in Deutschland 875 Patienten und ihren 219 behandelnden Ärzte teilgenommen.

Am besten wurde von den Patienten eine Therapie bewertet, bei der das Medikament nur einmal täglich genommen werden musste. Über Schmerzen vor der nächsten Medikamentengabe berichteten 19 Prozent, 26 Prozent klagten über sehr eingeschränkte Aktivitäten, 21 Prozent hatten Schlafstörungen.

Pares zeigt nach Angaben von Müller-Schwefe, dass die therapeutischen Fortschritte der letzten Jahre nicht optimal eingesetzt werden und Patienten noch immer unter vermeidbaren Einschränkungen wie etwa Durchschlafstörungen leiden.

Die Studie hat offenbar auch Auswirkungen auf die beteiligten Ärzte: Etwa jeder zweite von ihnen zeigte sich mit Blick auf die Ergebnisse überrascht. 36 Prozent der Ärzte wollen deshalb ihre Behandlung umstellen.

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