AMNOG-Novelle

Schnelltests problematisch

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BERLIN. Vor dem Hintergrund der mit der AMNOG-Novelle geplanten Verbesserung der Diagnostik zum zielgerichteten Einsatz von Antibiotika warnen der Berufsverband Deutscher Laborärzte und die Deutsche Vereinte Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin vor einer einseitigen Fixierung auf medizinische Schnelltests in der Praxis (POCT). Das sei durch aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse nicht zu rechtfertigen.

"Im Vergleich zu herkömmlichen Laboruntersuchungen zeigen viele POCT-Methoden eine deutliche schlechtere Qualität, und dies zu vielfach höheren Kosten", so der Berufsverband der Laborärzte. Gerade bei häufig vorkommenden Erkrankungen wie Harnwegsinfekten, einer unkomplizierten Sinusitis sowie der Messung des Differentialblutbildes und der Chlamydiendiagnostik spielten POCT keine Rolle. Für POCT-Testungen müssten vergleichbare Qualitätsstandards wie im medizinischen Labor gelten. Andernfalls könne dies für Patienten bedeuten, dass sie bei einer Fehlbestimmung nicht die notwendige Therapie erhalten oder Gesunde fälschlich eine Arzneitherapie erhalten.

Die beiden Organisationen schlagen eine Expertenanhörung der von der Bundesärztekammer benannten Ringversuchsinstitute zur Beurteilung der Schnelltests vor. (HL)

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