Schröder bereitet Kinderschutzgesetz vor

BERLIN (mn). Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) plant ein neues Kinderschutzgesetz. Auch die Lockerung der Schweigepflicht von Pädiatern sei denkbar, erklärte Schröder im Interview mit der Zeitung "Die Welt".

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Wenn Kinderärzte Anzeichen von Misshandlungen bei einem Kind feststellen, sollten sie von ihrer Schweigepflicht entbunden werden, sagte Schröder. "Wir dürfen Kinder da nicht alleine lassen", so die Ministerin. Schon 2008 hatte die große Koalition einen Entwurf für ein Kinderschutzgesetz erarbeitet, der jedoch im Bundestagswahlkampf 2009 unterging.

Unter Pädiatern ist die angedachte Lockerung der Schweigepflicht nicht unumstritten. Einige befürchten, dadurch könne das Vertrauensverhältnis zum Patienten nachhaltig gestört werden. Andere wiederum erhoffen sich von einer Lockerung der Schweigepflicht größere Rechtssicherheit.

Unterdessen einigte sich die Arbeitsgemeinschaft "Prävention - Intervention - Information" des Runden Tisches sexueller Kindesmissbrauch, deren Vorsitzende Schröder ist, in ihrer zweiten Sitzung auf konkrete Schritte in den Einrichtungen, in denen eine besondere Nähe zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen besteht. Zu den Mindeststandards gehöre etwa, dass in jeder Einrichtung eine Gefahrenanalyse erstellt werde. Außerdem sollten interne und externe Ansprechpartner bei Beschwerden und ersten Verdachtsfällen benannt werden.

Zudem sollten regelmäßig Aktionen stattfinden, in denen Kinder, Jugendliche und Eltern für das Thema sensibilisiert werden. Schröder: "So wie jedes Schulkind den Fluchtweg bei Feuer kennt, so muss es auch den Ausweg aus sexueller Gewalt kennen."

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