Senatorin Prüfer-Storcks übt Systemkritik

HAMBURG (di). Noch immer Unter-, Fehl- und Überversorgung, kaum Fortschritte in der Organisation, zu wenig Zusammenarbeit: Die Analyse durch Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks fällt nicht schmeichelhaft aus.

Veröffentlicht:

Nach Beobachtung der SPD-Politikerin und früheren AOK-Chefin ist bei der Neu-Organisation des Gesundheitswesens in den vergangenen Jahren viel versäumt worden.

Auf dem zehnten Eppendorfer Dialog zur Gesundheitspolitik sprach sie sich für mehr Kooperationen in Versorgungszentren, für die Schaffung weiterer Schwerpunktpraxen, für eine Intensivierung der integrierten Versorgung und für mehr Anreize in der Vergütung nach dem Motto "Geld folgt der Leistung" aus.

Behandler kann sich Prüfer-Storcks in Budgetverantwortung vorstellen. Mehr Arbeitsteilung und Delegation erwartet Prüfer-Storcks insbesondere von den Ärzten.

Mehr Innovationen bei Strukturen gefordert

Nach dem erprobten Vorbild von "Schwester Agnes" in Mecklenburg-Vorpommern und anderen vergleichbaren Modellen sollten Ärzte verstärkt Aufgaben an Mitarbeiter übertragen, um die Versorgungsanforderungen erfüllen zu können.

Forderungen nach einer gesellschaftlichen Entscheidung über eine Priorisierung hält die Senatorin für schwer umsetzbar. "Das ist immer eine Einzelfallentscheidung", sagte Prüfer-Storcks.

Beispiele für solche Priorisierung, wie sie in Deutschland bislang mit einer Bürgerkonferenz in Lübeck erprobt wurde, gibt es in skandinavischen Ländern.

Strukturinnovationen hält Prüfer-Storcks im Gesundheitswesen für dringender geboten als Produktinnovationen. Für die kann sich die Senatorin eine Erprobung in speziellen Behandlungszentren vorstellen.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung