Spezialversorgung: Streit ist schon programmiert

KÖLN (iss). Der geplante neue Sektor der ambulanten spezialärztlichen Versorgung sorgt schon im Vorfeld zu Spannungen zwischen niedergelassenen Onkologen und Krankenhäusern.

Veröffentlicht:

Stein des Anstoßes ist eine Regelung, nach der Kliniken nur dann an der Spezialversorgung teilnehmen könnten, wenn sie Kooperationen mit niedergelassenen Ärzten eingehen.

Für die anderen Krankheitsbilder, für die der neue Sektor relevant werden könnte, gibt es keine entsprechenden Einschränkungen.

Baum: "Regelung völlig inakzeptabel"

"Diese Regelung einseitig zu Lasten der Krankenhäuser wäre für uns völlig inakzeptabel", sagt der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft Georg Baum der "Ärzte Zeitung".

Anders als die Kliniken könnten die niedergelassenen Onkologen und Hämatologen auch ohne Kooperation an der Spezialversorgung teilnehmen. "Am Ende stünden Krebspatienten deutlich weniger Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung", so Baum.

Der Vorsitzende des Berufsverbands der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen Dr. Stephan Schmitz begrüßt die vorgesehene Vorgabe.

Sie schaffe ein Gegengewicht zur bisherigen Benachteiligung der niedergelassenen Onkologen. "Die Krankenhäuser haben den exklusiven Erst-Zugriff auf die Patienten", sagt Schmitz. Jetzt kämen die Vertragsärzte wieder in eine bessere Position.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur Niederlassungsförderung im Saarland

Landarztprogramme sind nur ein „Nice-to-have“

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

Wie Ärzte in Stresssituationen richtig reagieren können

Lesetipps
Umrisse mehrere Menschen in bunten Farben.

© Pandagolik / stock.adobe.com

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an