Fachärzte

SpiFa bringt Wahlplakate ins Wartezimmer

Der Spitzenverband der Fachärzte startet drei Wochen vor der Wahl eine eigene Plakatkampagne fürs Wartezimmer. Ärzte können aus drei Themenreihen ihr Plakat wählen.

Veröffentlicht:
Eine zentrale Botschaft der SpiFa-Plakatkampagne richtet sich gegen die Bürgerversicherung.

Eine zentrale Botschaft der SpiFa-Plakatkampagne richtet sich gegen die Bürgerversicherung.

© run/Screenshot SpiFa Homepage

BERLIN. Die Plakatkampagne "Mein Facharzt. Meine Wahl." wurde heute vom Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) in Berlin vorgestellt. Im Vorfeld der Bundestagswahl soll mit zehn Motiven in den Facharztpraxen bundesweit auf ärztliche Themen und drohende Versorgungsprobleme aufmerksam gemacht werden. Denn in den Wahlprogrammen der Parteien spielten fachärztliche Belange kaum eine Rolle, so die Kritik des SpiFa.

Zu den gesundheitspolitischen Themen, die Fachärzten am Herzen liegen, gehören der alte Streit mit den hausärztlichen Kollegen über eine alleinige Patientensteuerung und über die Honorarverteilung.

Das sind die drei zentralen Botschaften der Plakate:

  • "Freie Entscheidung für freie Bürger! Damit Sie auch in Zukunft den Arzt Ihres Vertrauens wählen dürfen."
  • "100 Prozent Honorar für 100 Prozent Leistung! Damit Sie und Ihr Arzt am Ende des Quartals nicht leer ausgehen."
  • "Gegen die Bürgerversicherung! Damit Ihr Arzt auch in Zukunft noch Zeit für Sie hat."

Ergänzt werden die Plakate mit – je nach Fachrichtung passenden – Sprüchen wie ""Mein Knie will nicht jeden Arzt." oder "Mein Ohr will nicht jeden Arzt."

"Wir richten unsere Botschaften direkt an die Patientinnen und Patienten, für die die freie Wahl ihres Facharztes ein hohes Gut ist und verknüpfen dieses gemeinsame Interesse selbstbewusst mit der Bundestagswahl", so der SpiFa-Vorsitzende Dr. Dirk Heinrich. Denn in der Wahlkabine werde auch über die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Deutschland abgestimmt. (run)

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 31.08.201723:06 Uhr

SpiFa-Plakataktion trifft auf hausärztliches Unverständnis!

Zur hausärztlichen Grundversorgung gehört das gesamte Gebiet der ambulant umfassend sicherzustellenden Versorgung unserer Patientinnen und Patienten, nicht nur die fachärztliche Rosinen-Pickerei:
1. Haus- und Heimbesuche auch zu Unzeiten, Beratung der Angehörigen
2. Routine- und Überwachungs-Labor, Kontroll-EKG, Lungenfunktion etc.
3. Differenzialdiagnostische Erörterung/Erklärung von Krankheitsbildern
4. Berücksichtigung bio-psycho-sozialer Lebens- und Krankheitsumstände
5. Aufarbeitung von Nebenwirkungen, Chancen, Risiken, Alternativen
6. Koordination, Kommunikation, Motivation, Empathie, Zuwendung, Steuerung
7. Prävention, Vorsorgeuntersuchungen, flankierende psychosoziale Hilfen
8. Begrenzung von "Flatrate"- und "all-you-can-eat"-Mentalität
9. Reflexion der medizinisch psychosomatischen Machbarkeiten

Das alles kann der Spitzenverband der Fachärzte (SpiFa) mit seiner kurzsichtigen und schlicht gestrickten Plakataktion zur Bundestagswahl in den Arbeitsinhalten seiner Facharzt-Mitglieder gar nicht konkret verorten, benennen, anregen oder konkretisieren.

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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