Präventionsprojekt

Stiftung forciert Augen-Check im Pflegeheim

Das Modellprojekt "Sehen im Alter" ermöglicht Sehtests im Heim und berät Pflegekräfte.

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WÜRZBURG. Sehfähigkeit ist wichtig bis ins hohe Alter. Das gilt für das Lesen wie für die Alltagshygiene oder die Sturzvermeidung. Hier hapert es bei vielen Senioren in Pflegeheimen, hat das Modellprojekt "Sehen im Alter" der Blindeninstitutsstiftung Würzburg gezeigt.

In den beteiligten Pflegeheimen war jeder dritte Bewohner sehbehindert. Jeder Fünfte hatte sogar eine Augenkrankheit, die ärztlich behandelt werden musste. Dabei entsprach die Versorgung nicht dem Bedarf. Vorsorgeuntersuchungen der Augen waren oft lange Zeit vernachlässigt worden.

Daraus leitete die Stiftung ihr Präventionsprojekt "Gutes Sehen" ab. Es soll Senioren in Pflegeeinrichtungen über verschiedene Zugänge "klare Sicht" erleichtern. Dazu besucht ein interdisziplinäres Team der Stiftung die Einrichtung. Per Anamnesegespräch und Sehtest wird festgestellt, ob neue Hilfsmittel sinnvoll wären, wie etwa Leselupen oder Leselampen. Zeigt sich Bedarf an einer umfassenderen Maßnahme, wird zum Besuch bei Optiker oder Augenarzt geraten. Die weiteren Kontakte werden hergestellt.

Parallel sind Einrichtung und Mitarbeiter Adressaten des Projekts. Mit dem Team werden räumliche Verbesserungen geklärt. Ansatzpunkte sind die Ausleuchtung sowie Orientierungshilfen für Blinde und Sehbehinderte. Die Pflegefachkräfte lernen in Schulungen und Selbsterfahrung häufige Probleme genauer kennen. Daraus werden Möglichkeiten abgeleitet, den Bedarfen von Bewohner besser zu entsprechen. Das Präventionsangebot können vollstationäre Pflegeeinrichtungen in Bayern nutzen. Die Kosten übernehmen die beteiligten Pflegekassen. Unter anderem bisher dabei: AOK Bayern, BKK Landesverband Bayern, IKK classic sowie die KKH. (cmb)

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