"Stützung von 1900 Praxen löscht nur Brandherd"

In Bayern müssen viele Praxen im ersten Quartal gestützt werden.

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MÜNCHEN (sto). Nur so können die Verluste im ersten Quartal auf maximal fünf Prozent begrenzt werden. Dafür werden nach den vorliegenden Berechnungen der KV Bayerns (KVB) 17,15 Millionen Euro benötigt. Ein Viertel der Summe wollen die Kassen übernehmen, die übrigen 75 Prozent muss die KVB aus eigenen Mitteln bereitstellen, erklärte KVB-Vorsitzender Dr. Axel Munte bei der Vertreterversammlung am Mittwoch.

Die jetzt gefundene Regelung gelte nur für das erste Quartal, für die folgenden Quartale bis zum Ende der Konvergenzphase Ende 2010 sei noch alles offen. "Wir haben nur einen Brandherd für das erste Quartal gelöscht", sagte Munte.

Ungeachtet der Tatsache, dass es in Bayern mehr Gewinner als Verlierer der Honorarreform gibt, äußerten sich in der Vertreterversammlung mehrere Delegierte kritisch. Es handele sich um eine "gelungene Notoperation, durch die allerdings einige von uns zu Almosenempfängern geworden sind", sagte Dr. Gunther Carl, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte (BVDN) in Bayern.

Die Honorarordnung sei nun noch undurchsichtiger geworden. "Die Probleme sind in keiner Weise gelöst", erklärte Dr. Winfried Goertzen für die HNO-Ärzte. Jetzt gehe es darum, die Kräfte für die Zeit nach der Bundestagswahl und die nächste Reform zu sammeln. Zu den großen Verlierern gehörten die 1200 Orthopäden, von denen zwei Drittel im Minus seien und nur durch die Konvergenzreglung gestützt werden, erinnerte Dr. Matthias Graf.

Durch die Regelung sei das Schiff nur "aus der Tsunami-Welle in unruhiges Gewässer gesteuert worden", sagte Dr. Andreas Hellmann, Vorsitzender des Bundesverbandes der Pneumologen. Ob der sichere Hafen erreicht wird, sei noch nicht klar.

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