Medizinstudium

Talent der Bewerber rückt in den Fokus

Bei der Zulassung zum Medizinstudium wird es künftig wohl verstärkt um die Eignung der Bewerber gehen.

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BERLIN / ERFURT. Im Vorfeld der nächsten Kultusministerkonferenz, zu der sich die Länder am 14. und 15. Juni in Erfurt treffen, gibt es Überlegungen, die Wartezeitquote zugunsten einer eignungsorientierten "Talentquote" abzuschaffen. Das bestätigte Torsten Heil, Sprecher der KMK, der "Ärzte Zeitung" auf Anfrage. Die endgültige Entscheidung über die Ausgestaltung der Zulassungsverfahren werde von den Ministerinnen und Ministern jedoch erst bei der Sitzung getroffen. "Die Diskussionen laufen momentan in den Gremien und somit bewusst nicht-öffentlich", so Heil. Es sei außerdem ein Gutachten zu den Auswirkungen des Bundesverfassungsgerichtsurteils zum Numerus Clausus von Dezember in Auftrag gegeben worden. "Der Amtschefkonferenz im Herbst 2018 soll dann unter Berücksichtigung der Ergebnisse ein erster Entwurf für einen Staatsvertrag vorliegen", so Heil.

Lob gab es dafür vom Marburger Bund: "Die Überlegungen weisen in die richtige Richtung", hieß es am Freitag. Auch der Medizinische Fakultätentag (MFT) und die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (BVMD) begrüßten die Idee einer maßgeblichen Orientierung am Talent. "Durch den geplanten Wegfall der Wartezeitquote ist der Weg frei für eine faire und transparente Auswahl der Bewerberinnen und Bewerber nach Studien- und Berufseignung", teilten sie in einer gemeinsamen Mitteilung mit.

In derselben Mitteilung war zunächst von einer "frühen Einigung der Länder auf ein gemeinsames Zulassungsverfahren" die Rede, BVMD und MFT nahmen die Formulierung später zurück. Auch KMK-Sprecher Heil betonte im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung", es gebe zum jetzigen Zeitpunkt "definitiv keinen Beschluss der KMK". (aze)

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