Ausweitung von Selektivvertrag

Telemedizin für Heimbewohner: AOK Nordost und BARMER bauen Pilotprojekt aus

Die BARMER steigt in ein Telemedizin-Projekt der AOK Nordost ein. Das soll in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg die Versorgung von Pflegeheimbewohnern verbessern und Praxen Arbeitserleichterungen bringen.

Veröffentlicht:

Potsdam/Schwerin. Die AOK Nordost und die BARMER Ersatzkasse bauen die telemedizinische Versorgung in Pflegeheimen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern aus. Mit Hilfe einer App und zertifizierten Medizingeräten, die vom Pflegepersonal bedient werden, sollen die zugeschalteten Ärztinnen und Ärzte bessere Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten haben als in einer gewöhnlichen Videosprechstunde. Das teilten die Kassen am Donnerstag mit.

Zum Einsatz kommen dabei digitale Medizingeräte wie ein Pulsoximeter, ein Blutdruckmessgerät oder ein Stethoskop, das es beispielsweise ermöglicht, Herz- und Lungengeräusche in einer Videokonferenz abzuhören. Das Ziel: Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen oder chronischen Wunden soll der Weg in ein Krankenhaus oder in eine Arztpraxis erspart werden. Ebenso könnte für Ärzte die Fahrerei ins Heim entfallen.

BARMER tritt Versorgungsvertrag bei

Der im August 2023 gestartete Versorgungsvertrag beruht auf einem neunmonatigen Pilotprojekt der AOK Nordost und dem Telemedizinanbieter MedKitDoc mit über 200 Patientinnen und Patienten aus Pflegeheimen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Die Pilotphase hat nach Angaben der Kassen gezeigt, dass die Bewohnerinnen und Bewohner ärztlich zuverlässig versorgt, Pflegepersonal durch Nutzung digitaler Möglichkeiten in ihrer Kompetenz gestärkt sowie die Anzahl der Krankenhausaufenthalte und die Kosten für stationäre Behandlungen gesenkt werden konnten.

Deswegen tritt nun auch die BARMER Ersatzkasse dem Selektivvertrag bei. „Jährlich könnten in Deutschland rund 1,3 Millionen Krankenhausaufenthalte von Pflegebedürftigen vermieden werden, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen ambulant besser versorgt würden“, sagte die Landesgeschäftsführerin der BARMER Ersatzkasse, Gabriela Leyh. (lass)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gastbeitrag zur Kardioonkologie

Herzinsuffizienz zieht Komorbiditäten an

Lesetipps
Eine warme Beleuchtung sorgt im Empfangsbereich für eine angenehme Atmosphäre.

© Javier De La Torre / Westend61 / picture alliance

Praxiseinrichtung

Licht an! Die richtige Beleuchtung in der Arztpraxis