Brief an Gröhe

Thüringen bittet um neue Bedarfsplanung

Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht fordert eine Reform der Bedarfsplanung.

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ERFURT. In einem Brief an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe bittet Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (beide CDU) um eine Überarbeitung der Bedarfsplanung.

Leider sei die "ausgewogene Verteilung der ärztlichen Versorgung innerhalb der Planungsregion kein Kriterium" für die Entscheidung im Zulassungsausschuss, kritisierte Lieberknecht in dem Brief, der der "Ärzte Zeitung" vorliegt.

Für Thüringen mit seiner ländlichen Struktur sei es jedoch wichtig, auch auf die Verteilung innerhalb der mitunter noch immer recht großen Planungsregionen zu achten, zumal längere Anfahrtswege gerade für ältere Patienten oft ein Problem seien, heißt es weiter.

Lieberknecht war Gesundheitsministerin in Thüringen vor ihrem Wechsel in die Staatskanzlei und ist mit der Thematik vertraut.

"Ich bitte Sie deshalb um Unterstützung, auf eine entsprechende Ergänzung der Bedarfsplanungsrichtlinie hinzuwirken, um eine bessere Berücksichtigung des ländlichen Raums bei der Bedarfsplanung der ärztlichen Versorgung zu erreichen", schreibt die CDU-Politikerin weiter. Dies könne neben den in Länderkompetenz liegenden Möglichkeiten ein wichtiger zusätzlicher Baustein sein.

Immer weniger freie Arztsitze

Die vor gut einem Jahr in Kraft getretene Reform der Bedarfsplanung führte in Thüringen entgegen den Erwartungen zu einem deutlichen Rückgang freier Arztsitze - statt 218 konnten sich nur noch 73 Hausärzte niederlassen. Bei den Fachärzten sind die Planungsregionen von wenigen Ausnahmen etwa bei Augenärzten abgesehen fast komplett dicht.

Auch ein Gutachten des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen zeigt: Nach Inkrafttreten der neuen Bedarfsplanungsrichtlinie hat die Zahl der Haus- und Facharztsitze bundesweit um rund 3500 abgenommen. (rbü)

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