Unglücklicher Start, aber korrekte Verhandlungsführung

Vorwürfe einer nicht korrekten Verhandlungsführung in der letzten KBV-Vertreterversammlung weist der VV-Vorsitzende Hans-Joachim Weidhaas zurück.

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Hans Jochen Weidhaas, Vorsitzender der KBV-VV.

Hans Jochen Weidhaas, Vorsitzender der KBV-VV.

© Gottwald

BERLIN (HL). Gleich zum Start der neuen Legislaturperiode scheinen sich in der KBV-Vertreterversammlung zwei schwer versöhnliche Lager gebildet zu haben: Die KVen Bayerns, Baden-Württemberg, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern, die der KBV-Führung skeptisch gegenüberstehen, gegen den Rest der KV-Szene.

Die durch einen Geschäftsordnungsantrag des Berliner KV-Vorstandes Dr. Uwe Kraffel beendete Debatte in der letzten VV ist dabei auch als nicht besonders faire Verhandlungsführung bewertet worden.

Das hat jetzt der Vorsitzende der Vertreterversammlung, Hans-Joachim Weidhaas, im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" zurückgewiesen. Er selbst habe die VV im Debattenteil gar nicht geleitet, sondern sein Kollege Dr. Stefan Windau.

Zum Verlauf: Die Rednerliste sei während des Vortrages von KBV-Chef Dr. Andreas Köhler - Thema Konvergenzphase - geöffnet gewesen.

Die erste Wortmeldung sei von Dr. Wolfgang Eckert, dem Vorsitzenden der KV Mecklenburg-Vorpommern gekommen: Er habe in einem Folienvortrag von nahezu 30 Minuten Gelegenheit gehabt, seine Gegenposition darzulegen. Nach zwei weiteren Wortmeldungen habe Kraffel Schluss der Rednerliste beantragt.

Nach der Geschäftsordnung habe dies abgestimmt werden müssen. Aber noch vor der zum Antrag Kraffels möglichen Gegenrede habe ein Teil der Vertreter die Sitzung verlassen.

Weidhaas: "Man kann darüber streiten, ob es glücklich war, die Diskussion auf diese Weise zu beenden - aber die Versammlungsleitung hat darauf keinen Einfluss. Sie hat korrekt gehandelt."

Am kommenden Montag wird die öffentliche Vertreterversammlung das Arbeitsprogramm der KBV in der neuen Legislaturperiode beraten. KBV-Chef Köhler und sein Vorstandskollege Dr. Carl-Heinz Müller werden dann die Vorschläge unterbreiten, wie die Arbeitsteilung zwischen KBV und KVen mit der Zielsetzung einer stärkeren Regionalisierung gestaltet werden kann, wie die Attraktivität des Arztberufs verbessert werden soll und wie das Kollektivvertragssystem modernisiert werden kann.

Eine wichtige Rolle soll dabei auch eine bessere und intensivere Kommunikation zu den Ärzten und Psychotherapeuten spielen.

Weidhaas sieht es als Vorteil, dass er und seine Kollegen im Vorsitz der Vertreterversammlung noch praktisch als Therapeuten tätig seien.

Seine eigene Wahl zum Vorsitzenden der VV bewertet er als nun vollzogene Integration der Psychotherapeuten in die vertragsärztliche Versorgung. Aber möglicherweise sei das für das oder andere Mitglied der KBV-Vertreterversammlung noch gewöhnungsbedürftig.

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