„Brauchen Kanzler, der Wort hält“

Verband ruft Scholz zu mehr Engagement bei Pflege auf

Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege sieht die Versorgungssicherheit in der Pflege in Gefahr. Es brauche rasch einen Pflegegipfel – und den Einsatz des Bundeskanzlers.

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Berlin. Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) hat Kanzler Olaf Scholz (SPD) aufgerufen, sich stärker beim Thema Pflege einzubringen.

„Wir brauchen einen Bundeskanzler, der Wort hält und zumindest die Versprechen des Koalitionsvertrags zeitnah umsetzt“, sagte DEVAP-Vorsitzender Wilfried Wesemann am Dienstag. Auf einem Pflegegipfel müssten maßgebliche Akteure der Branche einen „legislaturübergreifenden Masterplan für die Zukunft der Pflege entwickeln“.

Das vergangene Woche vom Bundestag verabschiedete Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG) lasse sich nur als „hilfloses Päckchen“ einordnen, kritisierte der Verbandschef. „Der Wucht, die auf uns als Gesellschaft aufgrund der mangelnden Versorgungssicherheit in der ambulanten und stationären Langzeitpflege zukommt, wird damit nicht ansatzweise adäquat begegnet.“

Pflegereform nur ein „hilfloses Päckchen“

Dass Leistungen der Verhinderungs- und Kurzzeitpflege zu einem flexiblen Entlastungsbudget ab Juli 2025 zusammengelegt werden sollten, sei richtig, so Wesemann. „Allerdings ist nicht nachvollziehbar, weshalb diese Leistung aus dem System selbst finanziert werden muss.“

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Dass die Pflegeleistungen für die ambulante und häusliche Pflege 2024 um fünf Prozent erhöht werden sollten und im darauffolgenden Jahr zur Finanzierung des Entlastungsbudgets nur noch um 4,5 Prozent, sei angesichts der hohen Inflation nur noch demütigend für die Betroffenen. Außer einer Strukturreform brauche es dringend eine Finanzreform bei der Pflege, um das System auf die steigende Zahl an Pflegebedürftigen vorzubereiten, so Wesemann. (hom)

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