Nach den Anschlägen

Verdächtige Personen öfter gemeldet

Hinweise an die Polizei, erhöhte Wachsamkeit: Die Anschläge von Paris hinterlassen auch in Deutschland Spuren.

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NEU-ISENBURG. Genau 14 Tage nach den Terroranschlägen in Paris will Frankreich der Opfer in der Hauptstadt sowie dem Vorort Saint-Denis gedenken. Zu den Feierlichkeiten im Invalidendom von Paris an diesem Freitag wird auch Präsident François Hollande erwartet.

In Deutschland haben die Anschläge, bei denen am 13. November mindestens 130 Menschen getötet wurden, für eine anhaltende Unsicherheit gesorgt. Bei vielen ist die Aufmerksamkeit gestiegen, verdächtige Gegenstände und Personen werden vermehrt gemeldet.

Allein die Berliner Polizei verzeichnete in der Woche nach Paris innerhalb von zehn Tagen 60 Hinweise auf verdächtige Gegenstände oder Personen. Am Wochenende hatte ein Auto mit belgischem Kennzeichen die Angst vor geflüchteten Terroristen geweckt - das Fahrzeug stellte sich später als ungefährlich heraus.

Auch im Südwesten Deutschlands hatte ein belgisches Auto - mit arabischen Schriftzügen auf einem Sticker - in Lauffen bei Heilbronn fälschlicherweise Verdacht erregt.

"Die intensive Medienberichterstattung hat viele Menschen verunsichert. Sie wissen nun nicht mehr genau, wie sie sich schützen sollen", erklärt Notfall-Psychologe Gerd Reimann. Das erhöhte Stresslevel führe dazu, schneller den Notruf zu wählen, um sich in vermeintlicher Sicherheit zu wiegen.

Die verschärften Sicherheitsmaßnahmen in Deutschland, etwa bei Fußballspielen oder im öffentlichen Nahverkehr, hält die große Mehrheit der Deutschen einer aktuellen Umfrage zufolge für angemessen.

Neun von zehn Befragten (91 Prozent) sehen das so, lediglich fünf Prozent befürchten eine zu starke Beeinträchtigung ihrer Grundrechte, wie aus dem jüngsten ARD-"Deutschlandtrend" hervorgeht.

Eine direkte Beteiligung Deutschlands an Kampfeinsätzen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist hingegen umstritten. 52 Prozent sind laut Umfrage dagegen, 41 Prozent dafür. (jk)

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