Arzthonorare

Verhandlung mit verhärteten Fronten

Auf ein Neues: Ärzte und Kassen verhandeln weiter über die Arzthonorare 2013. Doch kaum ein Beteiligter glaubt an eine Einigung im Bewertungsausschuss.

Veröffentlicht:
Geld für die Regionen: Quo vadis Honorar?

Geld für die Regionen: Quo vadis Honorar?

© [M] Schmeling / fotolia.com | sth/sb

BERLIN (sun). Die Honorarverhandlungen zwischen Kassenärztlicher Bundesvereinigung und GKV-Spitzenverband gehen in eine neue Runde: Am Donnerstag tagt der Bewertungsausschuss. Verhandelt werden sollen die Arzthonorare für 2013.

Anscheinend geht jedoch kaum jemand davon aus, dass an diesem Tag tatsächlich ein Kompromiss gefunden werden könnte.

Auch KBV-Chef Dr. Andreas Köhler nicht: Grundsätzlich glaube er nicht, dass die Verhandlungen im Bewertungsausschuss zu einem Konsens führen würden. "Das zeichnet sich aufgrund der Vorgespräche ab", sagte Köhler jüngt im Interview mit der "Ärzte Zeitung".

Die Fronten zwischen den Verhandlungspartnern sind inzwischen mehr als verhärtet: Zunächst hatte ein Beschluss des Erweiterten Bewertungsausschusses die Ärzte auf die Palme gebracht.

Dieser sah ein Anstieg des Orientierungswerts um 0,9 Prozent vor, was 270 Millionen Euro mehr ausgemacht hätte. Die KBV hatte im Vorfeld ein Plus von 3,5 Milliarden Euro (11 Prozent) gefordert.

Muss der EBA ran?

Die Kassen hatten ihr Angebot nach Protesten der Ärzte noch einmal nachgebessert: Das sieht nun ein Plus von 900 Millionen für die Ärzte vor. Das lehnt die KBV als jedoch als "inakzeptabel" ab.

Die Begründung: Es sei aus der Preiserhöhung, einer Mengengewährung und aus regionalen Verhandlungsoptionen zusammengesetzt, so Köhler. Für die Verhandlungsrunde am Donnerstag hat die KBV jetzt einen Forderungskatalog aufgestellt.

Insbesondere knüpft sie den Ausgang der Verhandlungen daran, ob die Kassen einwilligen, die psychotherapeutischen Leistungen unbefristet aus dem Budget für Fachärzte auszudeckeln.

Künftig sollen nach Ansicht der KBV die Kassen das Risiko für die Mengenausweitung tragen. Der GKV-Spitzenverband hat den Forderungskatalog der KBV bislang noch nicht kommentiert: Erst am Donnerstag werde weiter verhandelt, hieß es.

Sollten die Verhandlungen am Donnerstag tatsächlich scheitern, tagt am 9. Oktober der Erweiterte Bewertungsausschuss (EBA).

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zur Mission Krankenkassenfinanzen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Austausch notwendig

KBV rät dringend: Jetzt Ersatz für ältere Konnektoren beschaffen

Stellungnahme der American Academy of Sleep Medicine

Schläfrige Patienten: Müdigkeitsanamnese auf keinen Fall verschlafen

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?

Lesetipps
Blutdruckmessung eines Mannes der auf seinem Bett liegt und schläft.

© Drazen Zigic / Getty Images / iStock

Mehr kardiale Ereignisse

Herzinsuffizienz: Niedriger nächtlicher Blutdruck von Nachteil

Ein Patient, bei dem Hidradenitis suppurativa unter den Achseln diagnostiziert wurde, mit sichtbaren roten, schmerzhaften Fisteln.

© Lea / stock.adobe.com

Hidradenitis suppurativa

Wie Acne inversa erkannt und behandelt wird

Ein Geldschein liegt in einer Mausefalle.

© photo 5000 / stock.adobe.com

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen